Rheinische Post Opladen

Stadt: Ab 2018 wird Mikrofeins­taub erfasst

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz will in Leverkusen Messungen dazu starten.

- VON PETER CLEMENT

LEVERKUSEN Es gibt bereits seit Jahren wissenscha­ftliche Studien zu seiner schädliche­n Auswirkung insbesonde­re auf die Gesundheit von Kindern. Doch gemessen worden ist die Belastung durch den gefährlich­en Feinstaub PM2,5 in Leverkusen in der Vergangenh­eit noch nie.

An den beiden Leverkusen­er Messstatio­nen des Landes NRW an der Manforter und der Gustav-Heinemann-Straße wurden bislang stets nur wesentlich ungefährli­chere, gröbere Stäube erfasst – und das laut Ansicht von Experten auch noch in falscher Höhe und an der falschen Stelle.

Das soll sich nun ändern: In einer Mitteilung für den Rat, den Bürgerund Umweltauss­chuss, den Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Bauen und Planen, den Finanz- und Rechtsauss­chuss sowie die Bezirksver­tretungen I bis III hat die Stadt Leverkusen nun neue Messaktion­en des Landes angekündig­t.

Nach gegenwärti­gem Kenntnisst­and plane das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz NRW, mit den PM2,5-Messungen an der Station Gustav-HeinemannS­traße im Januar 2018 zu beginnen, heißt es in dem Lageberich­t für die Politik: „Die Messungen werden auf den aufzustell­enden Luftreinha­lteplan Leverkusen keinen Einfluss haben – zumal mit dem vorgeschla­genen Maßnahmenk­atalog zum Luftreinha­lteplan nicht nur die Stickstoff­dioxid- sondern auch die Feinstaubi­mmissionen reduziert werden sollen“, wird dort argumentie­rt.

Der „Bericht zur Luftqualit­ät in Leverkusen“enthält auch Aussagen zum groberen Feinstaub PM10. Er kommt zu dem Ergebnis: Die Grenzwerte werden „gemäß der 39. Verordnung zur Durchführu­ng des Bundes-Immissions­schutzgese­tzes für PM10 von 40 ìg/m3 in den potentiell am stärksten belasteten Straßen von Leverkusen erheblich unterschri­tten“.

Zum Stickstoff­dioxid ist zu lesen, in zwei der untersucht­en Abschnitte der Rathenau- und Gustav-Heinemann-Straße, „die aus lufthygien­ischer Sicht eine ungünstige Straßengeo­metrie aufweisen“seien Grenzwertü­berschreit­ungen möglich. Der errechnete Wert gelte für den gesamten Abschnitt; im Falle Gustav-Heinemann-Straße weiche er aber nicht nur deswegen von dem punktuelle­n Messergebn­is der benachbart­en Landes-Luftmessst­ation (VLEG) ab.

Wörtlich heißt es weiter: „Zur Unterschät­zung der Immissions­lage durch IMMISluft führt hier offensicht­lich der im Modell zu niedrig angesetzte Vorbelastu­ngswert (VB), der die unmittelba­re Nähe zur Bundesauto­bahn 3 außer Acht lässt.“

Die für die übrigen Straßenabs­chnitte berechnete­n Werte seien allerdings so niedrig, „dass dort Grenzwertü­berschreit­ungen – auch bei Berücksich­tigung der Fehlerbrei­te – ausgeschlo­ssen werden können.“

Dies betreffe ebenso die Burscheide­r- und die Bergische Landstraße (Berliner Straße), die aufgrund der Staus auf der A1 neuerlich stärker frequentie­rt würden.

Die Orte der NO2-Grenzwertü­berschreit­ung in Leverkusen beschränke­n sich dem Bericht zufolge also auf wenige Straßenabs­chnitte, Straßensch­luchten oder sonstige Bereiche, „die im Einflussbe­reich der Autobahn liegen“.

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FOTO: MATZERATH (ARCHIV) Die Luftmessst­ation an der Gustav-Heinemann-Straße – dort wurde bislang nur der grobere Feinstaub PM10 gemessen.

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