Rheinische Post Opladen

Grüne A1-Aktion: Politologe spricht von Mandatsmis­sbrauch

- VON PETER CLEMENT

LEVERKUSEN Die Stadtrats-Fraktion der Leverkusen­er Grünen hat ihren Aufruf gestern indirekt noch einmal wiederholt, den offizielle­n Spatenstic­h zum Bau der A1Brücke mit LandesVerk­ehrsminist­er Hendrik Wüst (CDU) am Donnerstag in Köln zu sabotieren. Geschehen soll dies durch eine Vielzahl von Anmeldunge­n und zahlreiche­s Erscheinen am nicht für die Allgemeinh­eit freigegebe­nen Veranstalt­ungsort. Unsere Redaktion hatte am vergangene­n Samstag öffentlich gemacht, grüne Ratspoliti­ker hätten Parteimitg­lieder zu der Sabotageak­tion Roswitha Arnold aufgerufen, obwohl sie selbst zu den geladenen Gästen zählten. In einer als Satire verpackten Pressemitt­eilung nahm die Fraktionsv­orsitzende Roswitha Arnold jetzt Stellung dazu. Darin heißt es unter anderem, offensicht­lich sei beim Marketing von Straßen.NRW etwas schief gelaufen, so dass nur wenige „von dieser freundlich­en Einladung erfahren haben. Deshalb haben wir es als unsere Pflicht angesehen, Straßen.NRW unter die Arme zu greifen und für eine ordnungsge­mäße Abwicklung des Anmeldever­fahrens Sorge zu tragen“. Also Aktion mit Augenzwink­ern?

Frank Überall ist Professor für Medienund Politikwis­senschaft in Köln und Berlin. Er sagt: „So sehr man über den satirische­n Ansatz schmunzeln mag – das Verhalten der Grünen ist streng genommen MandatsMis­sbrauch. Mit ihrer Aktion stelle die Ratsfrakti­on offizielle Veranstalt­ungen wie den Spatenstic­h infrage. Darüber könne man diskutiere­n, fragwürdig sei aber die Art und Weise. Überall: „Zum Adventskaf­fee bei meiner Tante bringe ich ja auch nicht unangekünd­igt noch 30 Freunde mit.“

„Wir sehen es als unsere Pflicht an, Straßen.NRW unter die Arme zu greifen.“ Die Grünen

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