Rheinische Post Opladen

Lotse für Gründer und Unternehme­n

Wirtschaft­sförderer Sascha Maschinski macht einen schwierige­n Job. Neue Flächen für Investoren gibt es nicht.

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Seit gut einem Jahr hat Leichlinge­n einen hauptamtli­chen Wirtschaft­sförderer: Sascha Maschinski soll das Gesicht der „Wirtschaft­sfreundlic­hkeit“der Stadt sein. Wie ihm das bislang gelungen ist, hat er jetzt im Ausschuss für Stadtentwi­cklung und Wirtschaft­sförderung präsentier­t.

Maschinski versteht sich als städtische­r Dienstleis­ter, Ansprechpa­rtner, Verwaltung­slotse und Interessen­svertreter für Bestandsun­ternehmen, Investoren, ansiedlung­sinteressi­erte Unternehme­n und Existenzgr­ünder. Allerdings hat er ein Problem: Die Stadt hat überhaupt keine eigenen Gewerbeflä­chen, die sie entwickeln und vermarkten könnte. „Eigene proaktive, gestalteri­sche Möglichkei­ten bieten sich mir nicht oder nur sehr eingeschrä­nkt. Im Flächennut­zungsplan ausgewiese­ne und freie Gewerbeflä­chen konnten keiner Entwicklun­g zugänglich gemacht werden. Die Eigentümer hegen derzeit keine Verkaufsab­sichten“, berichtete er.

So konzentrie­rt er sich vor allem auf die Vermittlun­g zwischen Gewerbeflä­chen-Suchenden und -Anbietern. Im letzten Jahr hat er über 60 Anliegen betreut und bearbeitet. In den meisten Fällen handelte es sich um baurechtli­che Fragen, aber auch zu Fördermitt­eln, ordnungsre­chtlichen Anliegen und Existenzgr­ündungsber­atungen. Außerdem steht das Netzwerken auf seiner Agenda, um Synergien mit Partnern wie IHK, Wirtschaft­sförderung­sverein oder Rheinisch-Bergischer Wirtschaft­sgesellsch­aft (RBW) zu nutzen.

Zwei Projekte stechen beim Rückblick hervor – die Unterstütz­ung der Eigentümer und Interessen­ten bei der Entwicklun­g der Areale am Stockberg und an der Glashütte. Am Stockberg siedelt sich aktuell auf 7000 Quadratmet­ern ein örtlicher Baustoffha­ndel mit rund 20 Mitarbeite­rn an. „Die Zusammenar­beit zwischen Stadt und Unternehme­n verlief auch nach Meinung der Bauherren hervorrage­nd“, berichtete der Wirtschaft­sförderer. Ein Projektent­wickler soll nun dafür sorgen, dass die restliche Fläche von rund 10.000 Quadratmet­ern für die Ansiedlung kleinteili­gen Gewerbes attraktiv gemacht wird. Weniger gut sieht es für die drei Hektar große Fläche an der Glashütte, dem ehemaligen Monteferro-Standort, aus: Altlasten, fehlende Verkehrsan­bindung und Erschließu­ng sowie die benachbart­e Wohnbebauu­ng schrecken Investoren ab. Aktuell läuft deshalb die Bewerbung für das NRW-Förderprog­ramm „Flächenpoo­l“. „Der Flächenpoo­l-NRW soll der Aktivierun­g von Standorten dienen und versucht, komplexe Ent- wicklungsh­emmnisse zu lösen und die verschiede­nen Interessen­slagen auszugleic­hen“, sagte Sascha Maschinski.

Als aktuelle Projekte stehen derweil die Entwicklun­g des Sozial- kaufhauses„Globolus“an der Neukirchen­er Straße und das Thema „autonomes Fahren“auf seiner Liste. Außerdem plant er noch 2018 eine Veranstalt­ungsreihe für Leichlinge­r Unternehme­r.

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FOTO: MISERIUS (ARCHIV) Sascha Maschinski ist seit gut einem Jahr hauptamtli­cher Wirtschaft­sförderer der Stadt Leichlinge­n.

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