Vodafone und Telefónica kooperieren bei Netzausbau
DÜSSELDORF (dpa) Beim Ausbau ihrer Mobilfunk-Netze gehen die Konkurrenten Vodafone und Telefónica künftig in einem Pilotprojekt gemeinsame Wege. Man habe sich darauf verständigt, ab Juli Glasfaserleitungen zu zunächst 100 Mobilfunkstandorten gemeinsam nutzen zu wollen, teilten die Firmen mit. Es geht um Mobilfunkmasten oder Häuser mit Antennen, die ohnehin von beiden Firmen genutzt werden oder benachbart sind. Bisher werden dort separate Leitungen genutzt, künftig soll dort eine gemeinsame Glasfaserleitung liegen. Das spart Baukosten. Beide wollen ihr Netz für die Zukunftstechnologie 5G aufrüsten.
Der Datenverkehr für Handykunden wiederum bleibt voneinander getrennt. Das Projekt der 100 Standorte ist vorerst eher klein angelegt. Zum Vergleich: Vodafone hat 24.000 Mobilfunkstandorte und Telefónica 25.000. Eine ähnliche Kooperation schloss Telefónica bereits vor einiger Zeit mit der Telekom ab. Außerdem vereinbarten die Firmen, dass Vodafone Frequenzen von Telefónica kauft und diese bis 2021 nutzen kann. Telefónica gibt dabei nicht mehr benötigtes Spektrum im Bereich der 3,5-Gigahertz-Frequenzen ab. Diese eignen sich für die besonders schnelle 5G-Datenverbindung.
Die Bilanz von Telefónica Deutschland, der Mutter von O2, fiel dagegen trübe aus. Der Konzern rutschte tiefer in die roten Zahlen. Nach einem Verlust von 176 Millionen Euro in 2016 stand nun ein Fehlbetrag von 381 Millionen in den Büchern. Der Umsatz sank um 2,8 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro. Zudem fiel eine größere Steuerlast an. O2 leidet weiter unter hohen Abschreibungen als Folge der milliardenschweren Übernahme von EPlus im Jahr 2014. Die im Tecdax gelistete Aktie verlor bis zu 3,6 Prozent auf 3,90 Euro.