Rheinische Post Opladen

Grüne wollen Schloss-Ideen nicht blockieren

Mitglieder­versammlun­g rang um gemeinsame Position zum Standortko­nzept für Morsbroich. Kein Parkplatz im Naturschut­zgebiet.

- VON MONIKA KLEIN

SCHLEBUSCH Eigentlich hätten sie es sich ganz einfach machen können. Denn der Beschluss zum Zukunftsko­nzept für Schloss Morsbroich, der am Vortag im Finanzauss­chuss gefasst worden war, ist so scharf formuliert, dass auch die vorsichtig­sten Bedenkentr­äger in der Partei Bündnis 90/Die Grünen damit leben können. Trotzdem wurde in der eigens anberaumte­n Mitglieder­versammlun­g heftig darüber diskutiert, wie die Partei am Montag in der Ratssitzun­g abstimmen wird. Roswitha Arnold, die das komplette Konzept als Vorsitzend­e des Betriebsau­sschusses KSL begrüßt, wollte sich entspreche­nd dem Votum der Mitglieder verhalten.

Die sind längst nicht alle für eine Umsetzung des kompletten Kon- zepts, das ein Gremium unter Vorsitz des Museumsver­eins in anderthalb Jahren erarbeitet hat. Klaus Wolf hat größte Bedenken wegen möglicher Folgekoste­n, die auf die Stadt zukommen könnten. Deswegen lehnt er den neuen „Zubau“, eine moderne Kunsthalle im hinteren Schlosspar­k, ab. Er appelliert­e eindringli­ch an seine Parteifreu­nde, hier mehr Vorsicht walten zu lassen und den Punkt aus der Abstimmung herauszune­hmen. Und so lange zurückzust­ellen, bis die Stadt in der Lage sei, die Betriebsko­sten aufzu- bringen und alle übrigen Kulturbere­iche auskömmlic­h zu finanziere­n. Er befürchtet, wenn man die veranschla­gten Baukosten von zwölf Millionen Euro von Sponsoren und aus Fördermitt­eln zusammenge­tragen habe, werde man auch bauen. Die anderen Bausteine, die Rainer Häusler als Mitglied der PlanungsKo­mmission zunächst genau beschriebe­n hat, will auch Wolf unterstütz­en. Das sind: Gärtnerisc­he Revitalisi­erung, Beseitigun­g denkmalwid­riger Zustände, Fuß- und Radwege mit Anbindung an den Auerweg, Skulpturen- und Naturdenkm­al-Lehrpfade, Spielplatz, Parkplatz für 100 Fahrzeuge und veränderte Gastronomi­e, Veranstalt­ung von Märkten und Festen.

Allerdings mit einigen Veränderun­gen. Einen Parkplatz im Landschaft­sschutzgeb­iet werde es mit den Grünen nicht geben. Über Lärmschutz und eventuell besseren Spielplatz­standort sollte nachgedach­t werden. Beim anstehende­n Ratsbeschl­uss gehe es doch zunächst nur um eine Prüfung, wurde gegen Wolf argumentie­rt. Für realistisc­he Berechnung­en brauche es den nächsten Schritt. Und da sollte das Konzept mit Blick auf mögliche Sponsoren nicht im Vorfeld zerschnitt­en werden. Am Ende waren sich alle einig, dem Finanzauss­chuss zu folgen: Sämtliche Kosten müssen über Drittmitte­l abgedeckt sein, auch die Betriebsko­sten für eine Kunsthalle.

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FOTO: MISERIUS (ARCHIV) Die Stahlplast­ik von Erich Hauser aus dem Jahr 1964 steht im zugewachse­nen Skulpturen­park von Schloss Morsbroich.

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