111 coole Orte für Pänz in Köln
Autorin Christina Bacher zeigt in ihrem Buch viele spannende Plätze und Angebote für Kinder und Jugendliche in der Domstadt – von der Piranha-Fütterung im Zoo über das Kinderwagen-Kino bis hin zur Rennbahn für Windhunde.
KÖLN Seit 2008 gibt es beim Kölner Emons-Verlag die Reihe „111 Orte“. 300 Einzelbände sind dazu bereits erschienen. Bislang standen vor allem Erwachsene im Fokus der Autoren. Jetzt gibt es die beliebten Bände auch für Kinder und Jugendliche. Die vier ersten führen nach Berlin, Hamburg, Hannover und natürlich auch nach Köln. Aufgemacht sind diese locker, zum Beispiel mit Sprechblasen und Markierungen. Dazu kommt eine Sprache, die Kindern und Jugendlichen gerecht wird.
In Köln hat sich Autorin Christina Bacher, bekannt durch ihre Kinderkrimis „Hai-Alarm“und „Das Römergrab“, gemeinsam mit Fotograf Norbert Breidenstein aufgemacht, um spannende Orte für Pänz zu fin-
„Ich lebe seit 15 Jahren in der Stadt und habe noch viel Neues gefunden“
Norbert Breidenstein
Fotograf
den. „Es ging um geheime, unbekanntere Orte in der Stadt. Und ist es doch mal ein bekannter Ort wie der Zoo, sind es dort besondere Termine, wie die Piranha-Fütterung, die es immer montags um 15 Uhr gibt und die schon so etwas wie Kultstatus hat“, erklärt die zweifache Mutter ihre Auswahlkriterien. Dazu kommt die Erinnerung an die eigene Kindheit: „Auch da gab es Orte, die wir als Kinder besonders cool fanden. Manche gibt es noch, andere nicht mehr. Und der eine oder andere Ort ist inzwischen auch langweilig geworden.“
Ein Jahr hat es gedauert, bis alle Fotos gemacht und alle Texte geschrieben waren. Dabei sind auch schon gesetzte Orte gestrichen und neue ins Buch gehoben worden. Sie sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt und können auf dem beigefügten Stadtplan gefunden werden. „Für mich war die Unterschiedlichkeit der Motive in diesem Buch Reiz und Herausforderung zugleich. Köln so zu entdecken, macht reichlich Spaß. Ich lebe seit 15 Jahren in der Stadt und habe noch viel Neues gefunden“, sagt Fotograf Norbert Breidenstein.
Spannend sind auch die Aktivitäten, die mit Kindern möglich sind, wie die Baby-Konzerte in der Philharmonie, Baby-Führungen im Wallraf-Richartz-Museum, oder das Kinderwagen-Kino – KiWaKi – in Ehrenfeld. „Toll finde ich die Kno- chenkammer von St. Ursula – die habe ich selbst erst durch Gäste entdecken können, obwohl ich lange im Agnesviertel gelebt habe. Dazu kommt das Grabmal des Poblicius im Römisch-Germanischen Museum, das mir auch durch den Kinderkrimi ,Das Römergrab’ sehr nahe ist“, sagt Bacher.
Beim Fotografen war die geologische Exkursion am Rheinufer ein besonders spannendes Erlebnis. „Eindrucksvoll war auch die Rennbahn für Windhunde unweit des Decksteiner Weihers, bei der die Hunde bis zu 90 Stundenkilometer erreichen können. Da geht es trotz der vielen Hunde und Menschen er- staunlich ruhig und friedlich zu. Toll fand ich außerdem den Kalscheurer Weiher mit seinem Büdchen und den Booten.“
Die Bandbreite des Buches reicht von der schaurigen Schnitzeljagd mit den Anno-Köpfen in der Altstadt über das Dom-Panorama auf der A 1 bis zum Bienenhaus in Finkens Garten oder dem Fisch-Spa als Wellness für Kinderfüße. Es geht zum Picknick ins Dank Augusta im Botanischen Garten, ins Ikea-Restaurant, zum Baptisterium, in die Tiefe zum Kronleuchtersaal in der Kölner Kanalisation, in süße Kamellebüdchen, zum frechen Kallendresser, zur Indianersiedlung, auf den Her- kulesberg, zum Straßenbahn-Museum und zum weltbekannten Music Store. Auf dem Plan stehen aber auch soziale Orte wie der Kalker Mittagstisch oder der Bus B.O.J.E., der Kinder und Jugendlichen hilft, die auf der Straße leben oder die sonst Hilfe brauchen. Unterwegs waren die beiden Stadtentdecker des Öfteren mit der Rikscha von Anna-Lena Quadt – ein Erlebnis, welches das Duo auch für die kommenden Osterferien besonders empfehlen kann. Christina Bacher: 111 Orte für Kinder in Köln, die man gesehen haben muss. Emons-Verlag, 240 Seiten, 16,95 Euro