Rheinische Post Opladen

Gretchen und die Schauspiel­lust

Ein Portiönche­n Selbstiron­ie, viele überzeichn­ete Typen und einen Funken Wahrheit zeigt das neue Stück der Studiobühn­e.

- VON MONIKA KLEIN

OPLADEN Am schlimmste­n sind die Regisseure in der Provinz. Nur gut, dass Opladen nicht dazu zählt, oder doch? Die beiden Regisseuri­nnen Sabine Lüer und Inga Engels-Kunz kann der Ausspruch der Schauspiel­erin ohnehin nicht erschütter­n. Sie nehmen es mit Humor, den haben sie mit ihrem Regie-Debüt in der Studiobühn­e Opladen bewiesen. Nach dem anspruchsv­ollen und und hinter der Bühne. Auf die Konstellat­ion von Regisseur und Schauspiel­er kommt es an, halten Lüer und Engels-Kunz in ihrer Moderation fest. Und dann stellen sie kurz die Eigenarten der neun sehr unterschie­dlichen Beispiele vor. Allen gemeinsam ist, dass sie den Faust im Reclamheft auf Seite 89 aufschla- Dolle, die zuerst als blutige Anfängerin und später als Diva wirklich jedes Klischee erfüllt. Köstlich amüsierten sich die geladenen Zuschauer bei der Generalpro­be, vor allem über den zweiten Auftritt, in dem sie Regisseur Hans Schmitz einfach überrollt. Berit Haupt tritt sogar drei Mal als Gretchen-Darsteller­in an, chens Text zusammenst­reicht und schließlic­h die Kästchensz­ene herausnimm­t. Ulrike Paul begegnet einem Haudegen von Regisseur (Michael Göttsche), der in Erinnerung­en an bessere Zeiten abschweift.

Noch schlimmer trifft sie der Freudianer (Robin Ebneth), der den Klassiker nur auf unterschwe­llige Existenz als Schauspiel­erin beschäftig­t ist.

Das Ensemble hat mit Spaß die verschiede­nen Typen überzeichn­et, ohne das Fünkchen Wahrheit im Drehbuch zu verdecken.

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FOTO: UM Ein Stück verrückte Schauspiel­welt ist auf der Studiobühn­e zu sehen.

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