Rheinische Post Opladen

Über Oldenburg nach Europa

Für Bayers Bundesliga-Handballer­innen geht es morgen auch darum, die bisher starke Rückrunde mit einem weiteren Sieg zu veredeln. Die Punkte wären im Kampf um einen Platz im Europapoka­l von vorentsche­idender Bedeutung.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Fast scheint es, als seien Bayers Handballer­innen dem Spitznamen und der dazu passenden Figur auf dem Trikot gemäß Flügel gewachsen. Denn die Elfen von Trainerin Renate Wolf fliegen geradezu durch die Bundesliga-Rückrunde. 14:2 Punkte lautet die stolze Bilanz in den Rückspiele­n bisher. Nur der klare Tabellenfü­hrer und große Meistersch­aftsfavori­t Thüringer HC war erfolgreic­her. Renate Wolf

Das nährt die Hoffnungen auf eine Qualifikat­ion für den Europacup. Da aber sechs Teams um die Plätze drei und vier streiten, dürfen sich die Leverkusen­erinnen im Endspurt möglichst keinen Ausrutsche­r erlauben – erst recht nicht gegen vermeintli­ch leichtere Gegner wie den VfL Oldenburg, der morgen ab 16 Uhr zu Gast in der Ostermann-Arena ist. Wolf legt großen Wert darauf, auch diesen Gegner nicht zu unterschät­zen. „Wir müssen weiter hart arbeiten und jedes Spieln voll fokussiert angehen“, betont sie und ruht sich nicht darauf aus, dass Gästetrain­er Niel Bötel ihre Schützling­e in höchsten Tönen preist. „Das wird sehr schwer für uns“, betont dieser und verweist zurecht auf die „beste Abwehr der Liga“, die im Schnitt nur 23 Gegentore pro Spiel zulässt.

Ein leichter Einspruch ist bei seiner Einschätzu­ng der Elfen-Offensi- ve nötig. „Im Angriff spielen sie sehr geduldig und es gibt kaum frühe Würfe“, sagt der VfL-Coach, was jedoch längst nicht für alle Partien zutrifft. Hier wird es auch morgen darauf ankommen, konzentrie­rt und möglichst fehlerfrei zu spielen – zumal Bötel den Plan hat, die Elfen „zu schnellen Abschlüsse­n zu zwingen und die gut funktionie­rende Achse zwischen Rückraum und Kreis zu stören“.

So wie Bayer 04, dem unter anderem Nationalsp­ielerin Jennifer Rode fehlt, müssen auch die Oldenburge­rinnen auf mehrere Spielerinn­en verzichten. Isabelle Jongenelen und Madita Kohorst fallen für die morgige Partie sicher aus. Fraglich ist zudem der Einsatz von Malene Staal.

Während die personelle Situation dem VfL insbesonde­re im Angriff merklich zu schaffen macht, kompensier­en die Leverkusen­erinnen die namhaften Ausfälle in aller Regel mit Zusammenha­lt und Kampfgeist. Beides werden sie auch morgen brauchen. Denn alles andere als ein Sieg würde die Hoffnungen auf internatio­nale Spiele in der kommenden Saison schmälern. Um sich sicher für Europa zu qualifizie­ren, müssen die Elfen wenigstens Vierter werden. Platz fünf reicht wohl nur, wenn der Zweite Bietigheim den DHB-Pokal holt. Die übrigen Teilnehmer am finalen Viererturn­ier stehen in der Tabelle klar hinter Bayer.

Wolfs Team belegt zurzeit Platz sechs, könnte aber mit einem Sieg im Nachholspi­el in Bad Wildungen bis auf den vierten Rang vorrücken. „Wir haben es selbst in der Hand, unser Saisonziel zu erreichen“, betont die Trainerin – und diesem Ziel gilt es, nun ein weiteres Mal gerecht zu werden.

„Wir haben es jetzt selbst in der Hand, unser Saisonziel zu erreichen“ Trainerin Bayer 04

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FOTO: IMAGO Für Jenny Karolius (r.) und ihre Teamkolleg­innen von den Elfen ist das Ziel klar definiert: Die bislang erfolgreic­he Rückrunde soll mit einer Europacupt­eilnahme enden. Morgen ist der VfL Oldenburg zu Gast in Leverkusen.

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