Rheinische Post Opladen

Wenn Querdenker die Bühne erobern

Unter dem Motto „QuerDenker“präsentier­t „KulturStad­tLev“für die neue Spielzeit ein vielseitig­es Programm.

- VON MONIKA KLEIN

LEVERKUSEN Querdenker sind mitunter unbequem, aber auf jeden Fall erhellend, spannend, humorvoll und kulturell bereichern­d. Insofern ein passendes Motto für eine Spielzeit mit 81 Veranstalt­ungen, die KulturStad­tLev für die nächste Saison ausgewählt hat.

„Es war ein großer Spaß, sich auf die Suche nach Querdenker­n zu machen“, versichert Forum-Dramaturgi­n Claudia Scherb, die den Theater- und Tanzbereic­h verantwort­et. Zwei ganz unterschie­dliche hat sie gefunden, deren Leben und Werk Musiktheat­erprodukti­onen beleuchten: Charlie Chaplin und Buddy Holly. Querdenken mit Augenzwink­ern verspricht das Broadway-Musical „Catch me if you can“und mit der Operette „Pariser Leben“wird 2019 der 200. Geburtstag von Jacques Offenbach gefeiert.

In der Sparte Schauspiel gibt es neben modernen Klassikern wie „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“oder einem Musical-Drama über die amerikanis­che Schauspiel­erin Doris Day wieder ein Figurenthe­aterstück für Erwachsene. „Babylon“behandelt das Flüchtling­sthema mit rabenschwa­rzem Humor. In der Komödie „Wunschkind­er“(Fortsetzun­g von „Frau Müller muss weg“) spielen Katharina Heyer, Martin Lindow und Claudia Wenzel. Absolut quer gedacht ist die skurrile Inszenieru­ng „Indien – Eine Schnitzelj­agd durch die deutsche Provinz“. Auf das Feld der Magie führt das Schauspiel „Krabat“nach Otfried Preußlers Roman, das weiterführ­ende Schulen auch als Vormittags-Vorstellun­g buchen können.

Nicht zuviel verraten will Claudia Scherb über das Schauspiel „Weißbrotmu­sik“, das für Zuschauer ab 15Jahren die Brücke zum Kinderund Jugendthea­ter schlägt, denn es ist ein interaktiv­es Theaterstü­ck, das manche Überraschu­ng bereit hält. Workshops in teilnehmen­den Schulen bietet das Consol Theater Gelsenkirc­hen als Ergänzung zur Aufführung „Die Biene im Kopf“(ab acht Jahre) an. Es ist die Geschichte eines Jungen, der die Realität zum Computersp­iel macht, weil er sie nicht mehr aushält. Zwei Kinder- buchklassi­ker kommen als Bühnenstüc­k: Preußlers „Die kleine Hexe“und Kästners „Emil und die Detektive“. Wieder ist ein Stück im Programm für die Kleinsten ab zwei Jahren geeignet. Das Theaterhau­s Ensemble Frankfurt, das 2014 eine wundervoll­e musikalisc­he Produktion ins Forum brachte, spielt „Hallo Halolo“mit Musik und Texten von Eric Satie, einem echten Querdenker.

Die vier Klassikson­ntage starten mit einem echten Querkopf: Ludwig van Beethoven (7. Sinfonie, Klavierkon­zert Nr. 4). Alle starten wieder mit einer Einführung­smatinee im Schloss. Die offene Probe wurde auf 17 Uhr verlegt, damit Konzertbes­ucher hineinschn­uppern können und danach keine lange Wartezeit haben.

Beim Silvesterk­onzert der Bayer Philharmon­iker steht dieses Mal das Schlagzeug im Mittelpunk­t und zum Saison-Schluss präsentier­t der Städtische Chor einen interessan­ten Mix von Hexentanz und Zauberspru­ch mit Mendelssoh­ns „Die erste Walpurgisn­acht“zum Finale. Kammermusi­k im Spiegelsaa­l beginnt mit dem brillanten Saxophon- Ensemble Alliage Quintett. Ragna Schirmer spielt ein Konzert-Programm von Clara Schumann und mit drei Veranstalt­ungen gratuliert KSL dem Leverkusen­er Komponiste­n York Höller zum 75. Geburtstag: ein Konzert im Schloss, eines in der Reihe Konzerte Leverkusen­er Musiker und ein Höller-Workshop in der Musikschul­e.

50 Jahre Städtepart­nerschaft mit Oulu wird unter anderem im Orgelforum gefeiert mit Gastorgani­st Jan Lehtola im Eröffnungs­konzert. Außerdem in der Reihe „Grenzgänge­r“mit dem Akkordeoni­sten Kimmo Pohjonen. Auf prominente Querdenker kann sich das Kleinkunst­publikum freuen: Gerhard Polt, Konstantin Wecker, Wilfried Schmickler, Pause&Alich, Sebastian Pufpaff, Vince Ebert.

Vor Saisonbegi­nn ist wieder die Tanzmesse NRW zu Gast im Forum mit einer Produktion aus Taiwan. Eine Londoner Produktion, ein Mix aus Tanz und Jonglage, feiert hier Vorpremier­e. Außerdem im Programm: Ailey II aus New York, Danish Dance Theatre, eine Compagnie aus Indien und das Ballett Dortmund.

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FOTO: KULTURSTAD­TLEV, JÖRG LANDSBERG Manchmal unbequem, aber immer spannend. Solche Menschen spielen in der kommenden Spielzeit eine große Rolle. Auch Charlie Chaplin war ein Querdenker. Eine Musiktheat­erprodukti­on beleuchtet sein außergewöh­nliches Leben.
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FOTO: KULTURSTAD­TLEV, VOLKER BEUSHAUSEN Buddy Holly war eine echte Musiker-Legende. In dem Musiktheat­er geht es um sein Leben und sein Werk,
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FOTO: KULTURSTAD­TLEV, DER DEHMEL/URBSCHAT In der Sparte Schauspiel gibt es das Musical-Drama über die amerikanis­che Schauspiel­erin Doris Day.

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