Auf den Spuren der Griechenland-Krise
Politthriller Ein bisschen süddeutsche Provinz gemischt mit griechischem Mittelmeerflair und europäischer Bankenwelt – das ist die Kulisse, vor der Wolfgang Schorlau seinen neuen Kriminalroman inszeniert. In „Der große Plan“untersucht der Privatermittler Georg Dengler das Verschwinden einer Mitarbeiterin aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Seine Nachforschungen führen ihn nach Athen und mitten in die Abgründe der europäischen Bankenkrise und die Machenschaften der internationalen Finanzwelt. Was ist bei der Griechenland-Rettung wirklich geschehen? Und wer hat eigentlich die Milliarden europäischer Steuergelder kassiert? Wolfgang Schorlaus neuer Krimi ist hochpolitisch und auf der Suche nach der Wahrheit hinter der Griechenland-Krise. Auch wenn die Fakten oft im Fokus stehen, kommt das Krimi-Vergnügen hier nicht zu kurz. Dieser Politthriller ist lehrreich, ohne dabei anstrengend zu werden. cg Wolfgang Schorlau: „Der große Plan“, Kiepenheuer und Witsch, 448 Seiten, 14,99 Euro spielsweise die Briten mögen: sophisticated.
Auch in den Klaviertrios gibt es solche Momente, aber man sollte sich hüten, in jedem Triller oder jeder kuriosen Wendung eine Attacke aufs Zwerchfell zu sehen. Bei Haydn herrscht oft die Kunst des Parlando, des geistreichen Miteinanders. Jetzt gibt es eine wunderbare Neuaufnahme (bei Harmonia Mundi) von fünf Werken dieser Besetzung (Klavier, Violine, Violoncello), bei denen der Grad der spirituellen Durchdringung und vielstimmigen Konversation überaus hoch ist. Die Künstler des famosen Trio Wanderer (Jean-Marc Phillips-Varjabédian, Violine: Raphaël Picoux, Violoncello, Vincent Coq, Klavier) spielen einander die Bälle zu, sie führen und begleiten, sie schäkern und bluffen, leisten Überzeugungsarbeit und delegieren Themen an andere. Kurzum: Diese CD ist nichts anderes als ein interdisziplinärer Festakt für drei intelligente Leute.
Wolfram Goertz