USA: Gouverneur verteidigt Rassentrennung
Der Gouverneur des US-Bundesstaats Alabama hatte seinen Wählern ein Versprechen gegeben: „Segregation jetzt, Segregation morgen und Segregation auf ewig“, hatte der Slogan gelautet – die Aufhebung der Rassentrennung hatte George Wallace damit kategorisch ausgeschlossen. Doch die Zeiten hatten sich geändert. Nach einem Gerichtsurteil des höchsten Gerichts der USA musste auch an der Universität von Alabama in Tuscaloosa die Trennung zwischen Weiß und Schwarz aufgehoben werden. Jahrelang schüchterte man Bewerber ein oder lehnte sie aus fadenscheinigen Gründen ab. 1963 bewarben sich mit Vivian Malone Jones, Dave McGlathery und James Hood drei Afroamerikaner mit tadellosen Lebensläufen, die nicht abgelehnt werden konnten. Am 11. Juni 1963 wollten Malone und Hood sich an der Universität einschreiben, dann mischte sich der Gouverneur persönlich ein: Er stellte sich in die Tür, um die Studenten am Eintreten zu hindern. Nicholas Katzenbach, zweiter Mann des Justizministeriums, forderte ihn auf, den Weg freizumachen. Doch erst als Präsident John F. Kennedy mit der Nationalgarde drohte, wich Wallace zurück. Vivian Malone Jones wurde 1965 die erste afroamerikanische Absolventin der Universität von Alabama. Wallace bereute seine Tat später, er entschuldigte sich auch bei den Studenten, denen er 1963 gegenüber gestanden hatte.