Die Rechten sind überall
Worum ging es?
Sylvia Schulte, Oberbürgermeisterkandidatin der rechtspopulistischen Partei PFS in Rostock, wird auf einem Acker verbrannt. Die Kommissare König (Anneke Kim Sarnau) und Bukow (Charly Hübner) ermitteln zunächst im privaten Umfeld. Verdächtig ist ein syrischer Flüchtling, der in Schultes Wahlkampfteam arbeitet. Er hatte eine Affäre mit seiner Chefin. Auch völkische Siedler spielen eine Rolle.
Worum ging es wirklich?
Wie so oft in Sonntagabendkrimis um das Lieblingsthema des öffentlichen Diskurses: um Rechte und Flüchtlinge. Es blöken Widerlinge, dass man das deutsche Volk verteidigen und die Feinde vernichten müsse. Den Kommissaren steht außerdem ein Disziplinarverfahren bevor. Und Bukow die Scheidung.
Ist das gut?
Nun, schlecht ist es nicht. Pfiffig ist dieser „Polizeiruf“nicht, vieles hat man so oder ähnlich schon gesehen. Dass der Krimi dennoch sehenswert ist, liegt an den guten Figuren des Rostocker Teams. Sie machen es sich nicht zu leicht, was die Auseinandersetzung mit den Rechten angeht. Sie sind nicht einfach die Guten und die handelnden Politiker einfach die Schlechten. Das sorgt zumindest für Reibungen und Spannungen. Bald sollte aber mal ein anderes Thema her.
Henning Rasche