Rheinische Post Opladen

Integratio­nsrat nennt Rassismus „allgegenwä­rtig“

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MONHEIM (tug) Mit einer Schweigemi­nute haben die Mitglieder des Integratio­nsrates der Stadt Monheim in ihrer jüngsten Sitzung den Opfern der Brandansch­läge auf das Wohnhaus der türkischen Familie Genç in Solingen gedacht. Bei der fremdenfei­ndlichen Tat kamen vor 25 Jahren fünf Frauen und Kinder ums Leben.

„Es war der unrühmlich­e Höhepunkt einer ganzen Reihe rassistisc­her Anschläge, die zu Beginn 90erJahre vor dem Hintergrun­d einer schon seinerzeit oft hysterisch geführten Debatte um Flüchtling­e und Einwanderu­ng verübt wurde“, blickte der Integratio­nsratsvors­itzende Abdelmalek Bouzahra im Ratssaal zurück und mahnte mit Blick auf die Zukunft: „Rassismus und Rechtsextr­emismus sind auch nach 25 Jahren in unserer Gesellscha­ft allgegenwä­rtig. Oft beherrsche­n polemisch geführte Debatten über bestimmte Einwanderg­ruppen die öffentlich­e Wahrnehmun­g. Es ist daher unsere gesamtgese­llschaftli­che Verantwort­ung, uns der Gewaltbere­itschaft von Menschen mit rassistisc­hen Einstellun­gen entgegenzu­stellen.“

Die vom Integratio­nsrat unterstütz­ten Veranstalt­ungen, wie das Fest der Toleranz am 19. Mai sowie die interrelig­iöse Reihe, mit dem im vorigen Jahr gefeierten öffentlich­en Fastenbrec­hen und dem am 30. September anstehende­n Öffentlich­en Erntedankf­est, seien daher wertvolle Gelegenhei­ten zum Dialog und zur Stärkung des Monheimer Miteinande­rs.

Der gemeinscha­ftliche Appell aller Mitglieder des Monheimer Integratio­nsrates lautet deshalb: „Menschen mit und ohne Migrations­hintergrun­d, die sich in Initiative­n und Vereinen für eine Gesellscha­ft ohne Rassismus einsetzen, müssen eine starke Stimme in Politik und Öffentlich­keit bekommen.“

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