Blaubeer-Waffeln und eine Spende
Sommerfest im Jugendbunker – mit Schwedencafé, Jam Session und Geldregen.
WIESDORF (LH) Am Sonntag musste Reiner Hilken zwischendurch mal einen Riegel vorschieben. Im übertragenen Sinne: Denn aus dem Schwedencafé, das fürs Sommerfest rund um das Jugendzentrum Bunker an der August-Blank-Straße eingerichtet worden war, wollten „Kunden“auch gerne was für die heimische Kaffeetafel kaufen. „Das geht freilich nicht“, sagt der Leiter des Jugendzentrums. Streng ist sein Tonfall nicht, eher ein bisschen stolz, dass das skandinavische Caféangebot mit Möhrenkuchen, BlaubeerWaffeln und Co. so prima ankommt, dass die Bunker-Nachbarn vor jedem Sommerfest schon danach fragen.
Mehr als 150 Gäste – Zentrumsnutzer, Eltern, Interessierte und eben Nachbarn ließen sich aber nicht nur von der Kulinarik verführen. Hilken und sein Team, darunter 20 Ehrenamtler, hatten ein buntes Programm zusammengestellt – vom Minigolf-Parcours im Garten bis zu Führungen durch die Räumlichkeiten mit Vergangenheit. Hilkens Vater Günter war unter den Gästen: „Er war damals Schutzsuchender in dem Bunker.“Dementsprechend habe er den Gästen von seinen Er- fahrungen berichten können. Ein Dritter komplettierte das kleine Familientreffen: Günter Hilken, der Jüngere. Der Chef des Chemparkbetreibers Currenta griff am Sonntag zur Gitarre, Bruder Reiner Hilken in die Tasten, junge Leute zu weiteren Instrumenten. „Eine richtig nette Jam Session“, schwärmt der Jugendbunker-Leiter.
Überhaupt hatte er am Sonntag Grund zur Freude. Denn neben Landtagsabgeordnetem Rüdiger Scholz und Oberbürgermeister Uwe Richrath war auch Dirk Emmerich Präsident der Leverkusener Rotarier gekommen – mit einer Spende von 2000 Euro. Das Geld, sagt Hilken, werde für das Projekt „Kindermahlzeit“verwendet. Über das werden Kinder- und Jugendeinrichtungen in der Stadt mit Lebensmitteln versorgt, die vor Ort mit den Kindern zu Mahlzeiten verarbeitet werden. „Das Wichtigste ist, dass man dann beim Essen gemeinsam am Tisch sitzt. Das gibt es in vielen Familien so nicht mehr“, betont Hilken.