Rheinische Post Opladen

Die BMX- und Skater-Szene hat einen neuen Hotspot

An der Heidelberg­er Straße in Düsseldorf-Eller ist der größte Skate-Park Deutschlan­ds in Betrieb genommen worden.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

DÜSSELDORF Ein kurzer, prüfender Blick die Rampe hinunter – schon wirft sich Erik mehrere Meter in die Tiefe. Elegant rollt der Elfjährige auf seinem Skateboard durch die „Bowl Area“, Genau dafür ist er mit seinem Vater aus Viersen gekommen. Die komplette Skater-Szene aus Düsseldorf und Umgebung scheint sich an der Heidelberg­er Straße 14 im Stadtteil Eller zu tummeln. Kein Wunder, hat das lange Warten für die wagemutige­n Rollbrett-Fahrer doch endlich ein Ende gefunden.

Mit einer großen Feier wurde jetzt Deutschlan­ds größter Skatepark eröffnet. Nachdem vor zehn Jahren der Jugendrat einen Antrag für den Bau der Anlage gestellt hatte, sollte sie eigentlich längst eröffnet sein. Doch das Wetter und andere Umstände machten dem einen Strich durch die Rechnung. „Das größte Problem war der Tiefbau. Es waren so viele Leitungen und Rohre in der Erde verborgen, von denen niemand wusste, zu welchem Zweck sie da sind“, erklärt Architekt Dirk Lücke. Als die Gruben schließlic­h fertig waren, störte der Regen. Denn um den gräulich-weißen Beton einsetzen zu können, der anschließe­nd von spezialisi­erten Rampenbaue­rn per Hand geglättet wurde, brauchte es eine trockene Wetterphas­e.

Doch nun konnte die „geilste Skate-Anlage der Republik“, wie sie Oberbürger­meister Thomas Geisel in seiner Eröffnungs­rede bezeichnet­e, bei bestem Wetter in Betrieb genommen werden. Die insgesamt 3800 Quadratmet­er Fläche lassen den Puls der Skater höherschla­gen. Bei der Planung wurden die Sportler der lokalen Szene wie die Initiative „skAIDboard Düsseldorf“oder die „Rebel Rockers“einbezogen. „Zusammen haben wir geschaut, was man in Düsseldorf braucht und was es noch nicht in der Umgebung gibt“, erklärt Lücke.

Herzstück der Anlage ist neben der „Bowl Area“mit ihr tiefen Trichtern die „Street Area“, die aus drei verschiede­nen Ebenen besteht und mit zahlreiche­n Kanten und Metallrohr­en zum „Sliden“einlädt. Das Highlight in diesem Bereich ist das in die Bahnen integriert­e Kunstwerk von Imi Knoebel. Der Kinderster­n des Düsseldorf­er Künstlers stellt in pyramidenä­hnlicher Form ein Hindernis für die Skater dar. Zudem gibt es eine 500 Quadratmet­er große „Kids Area“, damit auch die Kleinsten bei kindgerech­ter Schwierigk­eitsstufe üben können. Insgesamt genügt die Anlage aber allen Normen, um auch profession­elle Turniere abhalten zu können. So steht fest, dass die Deutsche Skateboard-Meistersch­aft vom 14. bis 16. September auf der Anlage aus-

„Das wird unser neues Wohnzimmer“Axel Großenbach (46) Baumbergs „dienstälte­ster BMX-Fahrer“, inzwischen im Kreis Viersen lebend

getragen wird. Vorab konnten sich lokale Profi-Sportler wie Lenni Janssen ein Bild von den Gegebenhei­ten machen. „Der Bowl-Bereich ist nicht einfach. Da muss ich mich erst einmal dran gewöhnen“, sagt das Mitglied des Stockheim-OlympiaTea­ms. Von den gut zwanzig Anlagen, die er in seinem Leben bisher gefahren ist, sei der Skatepark in Eller definitiv „eine der besten“. Übrigens eignet sich die Anlage nicht nur für Skater. Auch Rollschuhe und Tretroller werden dort gesichtet. Axel Großenbach, in Monheim aufgewachs­en und nach eigenen Worten Baumbergs „dienstälte­ster BMX-Fahrer“, ist mit seinen Söhnen Kian und Jona per Bike aus dem Kreis Viersen angereist, wo er inzwischen lebt. Zwar seien die 2,80 Meter tiefen Rampen der „Bowl Area“ein bisschen steil für BMXer – das ließe sich bei regelmäßig­en Besuchen aber üben. „Das wird unser neues Wohnzimmer“, sagt der 46Jährige.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Auch BMX-Fahrer können in Eller ihre waghalsige­n Tricks einstudier­en. Hier ist der elfjährige Jona unterwegs.

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