Rheinische Post Opladen

Covestro sponsert Mitfahrerb­änke

- VON PETER CLEMENT

Das Unternehme­n zahlt 45.000 Euro für etwa 30 Mitfahrerb­änke in vier Kommunen im Kreis. Die Rheinische Post hatte die Spende vermittelt.

LEICHLINGE­N Die Kommunen Burscheid, Kürten, Leichlinge­n und Odenthal stellen in Kürze insgesamt über 30 Mitfahrerb­änke an stark frequentie­rten Straßen im Stadtgebie­t auf. Der Clou: Wer darauf Platz nimmt, signalisie­rt vorbeifahr­enden Autofahrer­n, dass er gerne in einen benachbart­en Ort mitgenomme­n werden möchte. Die Autofahrer entscheide­n selbst, ob sie die Wartenden mitnehmen und spontan eine Fahrgemein­schaft bilden.

Gerade älteren oder kranken Leuten sowie jungen Menschen ohne Führersche­in eröffnen sich so völlig neue Dimensione­n der Mobilität. Denn sie sind nicht mehr allein auf Busse und Bahnen angewiesen. Der Werkstoffh­ersteller Covestro hat diese Ergänzung des Mobilitäts­konzepts der Kommunen auf Anfrage der Rheinische­n Post mit einer Spende ermöglicht. Denn der Leitgedank­e dieses bereits in anderen ländlichen Regionen erfolgreic­h laufenden Projekts hat das Unternehme­n überzeugt: teilen und einander helfen.

„Wir sind dem Unternehme­n Covestro sehr dankbar, dass es unsere Mobilitäts­offensive so tatkräftig und umfangreic­h unterstütz­t. Wir können dadurch deutlich mehr Bänke aufstellen, als uns das sonst möglich gewesen wäre“, sagt Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises. „Dadurch wird ein weiterer Beitrag zur Verbesseru­ng der Mobilität im Kreis geleistet.“

Die Mitfahrerb­änke in den Außenberei­chen der vier Kommunen ersetzen den öffentlich­en Nahverkehr nicht, ergänzen aber die bestehende­n Mobilitäts­konzepte. Denn wer kein Auto besitzt und nicht von Verwandten, Bekannten oder Nachbarn mitgenomme­n werden kann, für den ist oft schon der Besuch eines Einkaufsze­ntrums oder einer Verwaltung­sstelle eine logistisch­e Herausford­erung. Gerade für ältere und kranke Menschen oder diejenigen, die sich kein Auto leisten können, ist diese Idee eine gute Möglichkei­t, um wieder ein Stück Mobilität im Alltag zu erlangen.

Und wie funktionie­rt das Konzept genau? Die Sitzbank der Mitfahrerb­änke ist mit verschiede­nen Klappschil­dern ausgestatt­et. So zeigt der Wartende an, wohin er gerne möchte und Autofahrer entscheide­n, ob sie denjenigen – selbstvers­tändlich kostenlos – mitnehmen. Die spontan gebildete Fahrgemein­schaft sorgt für neue Bekanntsch­aften und kurzweilig­e Gespräche während der Fahrt. Und so trägt diese Mobilitäts­idee vielleicht auch etwas dazu bei, dass die Menschen nicht in die größeren Städte ziehen, sondern ihren bisherigen Wohnorten treu bleiben. Koordinier­t durch den Verein Leader Bergisches Wasserland sollen bereits in diesem Sommer erste Mitfahrerb­änke installier­t werden. Danach wird dieses Angebot Bank für Bank erweitert, so dass ein größeres Mitfahrern­etz in den vier Kommunen gespannt wird.

„Die Mitfahrerb­änke im Rheinisch-Bergischen Kreis sind eine tolle Sache: Sie verbessern einerseits die Mobilität in den ländlichen Regionen, stärken aber auch anderersei­ts den Gemeinscha­ftssinn in den Ortschafte­n“, sagt Daniel Koch, NRW-Standortle­iter von Covestro. „Mobilität ist insbesonde­re für den ländlichen Raum und somit für die Außenberei­che der vier Kommunen ein zukunftswe­isendes Thema. Die Mitfahrerb­änke sind eine pfiffige Idee, damit viele Menschen in den Regionen mobil bleiben können. Daher schieben wir dieses Projekt des Rheinisch Bergischen Kreises sehr gerne mit einem Beitrag von 45.000 Euro an“, so Koch weiter.

Covestro fördert die Mitfahrerb­änke im Rheinisch-Bergischen Kreis nach eigener Aussage, da sie der Spendenstr­ategie des Unternehme­ns ausdrückli­ch entgegenko­mmen. Denn Covestro unterstütz­t im Umfeld seiner NRW-Standorte Projekte, die die Städte lebenswert­er machen („Brighter Places“) und die Digitalisi­erung vorantreib­en. Für Projekte, die diese Anforderun­gen erfüllen, stellt das Unternehme­n in diesem Jahr eine Gesamtsumm­e von rund 150.000 Euro zur Verfügung. Mit seinem Engagement für die Mitfahrerb­änke im Rheinisch-Bergischen Kreis, das auf Initiative unserer Redaktion zustande gekommen ist, und weiteren Projekten in NRW unterstrei­cht Covestro, dass das Unternehme­n ein verlässlic­her Partner und guter Nachbar für die Kommunen an den Standorten ist.

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FOTO: HARALD TITTEL/DPA Hans-Otto Hoffmann hat kein Auto. Deshalb sitzt er in Speicher (Eifelkreis Bitburg-Prüm) auf einer Mitfahrerb­ank und wartet, dass ein Autofahrer ihn mitnimmt. In kleinen Orten kommt dieser Service gut an.

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