Schüler basteln Willkommenstaschen
Babys, die in Leverkusen das Licht der Welt erblicken, werden mit den bunten Beuteln begrüßt. Darin verpackt sind Geschenke und Broschüren.
LEVERKUSEN Die Ferienzeit in Leverkusen nutzen Schüler meist zur Erholung und zum Entspannen. Doch neben Urlaubsatmosphäre und „Chillen“gibt es für manche Grundschüler auch etwas zum Anpacken. „Was Gutes tun“, so bezeichnen unter anderem Mayara, Tanya, Emily und Leif von der KGS In der Wasserkuhl in Neuboddenberg ihre neueste Aktion.
Sie sind Teilnehmer der Ferienbetreuung der Offenen Ganztagsschule vor Ort und gestalten mit viel Liebe und Engagement Stofftaschen mit bunten Textilfarben. „Die Vorderseite soll gleich aussehen“, erklärt Mayara. Die achtjährige Schülerin schreibt also „Wilkommen, kleines Baby“auf die Vorderseite, hinzu malt sie eine Sonne. „Das ist unser Logo“, sagt Bianka Stöcker-Meier von der Diakonie Leverkusen, die das Projekt leitet.
Sie ist dafür verantwortlich, dass die rund 1 500 Babys, die in Leverkusen Jahr für Jahr das Licht der Welt erblicken, besonders begrüßt werden: mit einer Willkommenstasche, gefüllt mit Geschenken fürs Baby und nützlichen Infobroschüren für die frischgebackenen Mütter und Väter. Seit 2012 läuft das Projekt. Da nun ein Partner abgesprungen sei, hätten die Verantwortlichen sich überlegt, dass Grundschulkinder die Taschen gestalten könnten.
Die Idee kam bei Schulleiterin Marion Busch sofort gut an. Viel mehr Aufwand gab es für die Betreuer und Erzieher der Ganztagsschule nicht, schließlich wurden Taschen und Malstifte von der Diakonie gestellt und das Angebot offen in die Ferienfreizeit mit eingearbeitet. Das Besondere: Nun haben die Taschen allesamt einen individuellen, kindlichen Charakter.
Die Schüler dürfen selbst entscheiden, ob sie draußen in der Sonne spielen oder im schattigen Klassensaal kreativ werden, so wie Mayara und Co. Die Rückseite der Taschen dürfen sie frei gestalten. Meist schreiben sie ihre Wünsche für die Neugeborenen darauf. Von „Viel Glück in Deinem Leben“über „Du bist das Größte“bis hin zu „Ich wünsche Dir ganz viel Eis“sind der Fantasie des Kindes mit Farben und Buchstaben keine Grenzen gesetzt.
Neben der katholischen Grundschule in Neuboddenberg beteiligen sich auch die Sankt-Stephanus Schule in Hitdorf und die Heinrich-Lübke Schule in Steinbüchel an der Aktion. „Und wenn weitere Schulen mitmachen möchten, dann dürfen sie sich gerne an uns wenden“, sagt Bianka Stöcker-Meier.
Die Idee hinter dem Projekt ist, dass sich die Neu-Eltern nicht durch die Weiten des Internets oder des Telefonbuches quälen müssen, um eine Antwort darauf zu bekommen, wen sie bei welchem Problem mit dem Nachwuchs anrufen können. Deshalb finden sie in der Willkommenstasche auch viele Informationen und Broschüren. Als das Projekt vor sechs Jahren in Leverkusen startete, meldeten sich 120 Eltern, die einen Besuch der Willkommenspaten haben wollten. „Mittlerweile sind es etwa 400 Eltern im Jahr“, freut sich Bianka Stöcker-Meier.