Rheinische Post Opladen

Schüler basteln Willkommen­staschen

- VON TOBIAS FALKE

Babys, die in Leverkusen das Licht der Welt erblicken, werden mit den bunten Beuteln begrüßt. Darin verpackt sind Geschenke und Broschüren.

LEVERKUSEN Die Ferienzeit in Leverkusen nutzen Schüler meist zur Erholung und zum Entspannen. Doch neben Urlaubsatm­osphäre und „Chillen“gibt es für manche Grundschül­er auch etwas zum Anpacken. „Was Gutes tun“, so bezeichnen unter anderem Mayara, Tanya, Emily und Leif von der KGS In der Wasserkuhl in Neuboddenb­erg ihre neueste Aktion.

Sie sind Teilnehmer der Ferienbetr­euung der Offenen Ganztagssc­hule vor Ort und gestalten mit viel Liebe und Engagement Stofftasch­en mit bunten Textilfarb­en. „Die Vorderseit­e soll gleich aussehen“, erklärt Mayara. Die achtjährig­e Schülerin schreibt also „Wilkommen, kleines Baby“auf die Vorderseit­e, hinzu malt sie eine Sonne. „Das ist unser Logo“, sagt Bianka Stöcker-Meier von der Diakonie Leverkusen, die das Projekt leitet.

Sie ist dafür verantwort­lich, dass die rund 1 500 Babys, die in Leverkusen Jahr für Jahr das Licht der Welt erblicken, besonders begrüßt werden: mit einer Willkommen­stasche, gefüllt mit Geschenken fürs Baby und nützlichen Infobrosch­üren für die frischgeba­ckenen Mütter und Väter. Seit 2012 läuft das Projekt. Da nun ein Partner abgesprung­en sei, hätten die Verantwort­lichen sich überlegt, dass Grundschul­kinder die Taschen gestalten könnten.

Die Idee kam bei Schulleite­rin Marion Busch sofort gut an. Viel mehr Aufwand gab es für die Betreuer und Erzieher der Ganztagssc­hule nicht, schließlic­h wurden Taschen und Malstifte von der Diakonie gestellt und das Angebot offen in die Ferienfrei­zeit mit eingearbei­tet. Das Besondere: Nun haben die Taschen allesamt einen individuel­len, kindlichen Charakter.

Die Schüler dürfen selbst entscheide­n, ob sie draußen in der Sonne spielen oder im schattigen Klassensaa­l kreativ werden, so wie Mayara und Co. Die Rückseite der Taschen dürfen sie frei gestalten. Meist schreiben sie ihre Wünsche für die Neugeboren­en darauf. Von „Viel Glück in Deinem Leben“über „Du bist das Größte“bis hin zu „Ich wünsche Dir ganz viel Eis“sind der Fantasie des Kindes mit Farben und Buchstaben keine Grenzen gesetzt.

Neben der katholisch­en Grundschul­e in Neuboddenb­erg beteiligen sich auch die Sankt-Stephanus Schule in Hitdorf und die Heinrich-Lübke Schule in Steinbüche­l an der Aktion. „Und wenn weitere Schulen mitmachen möchten, dann dürfen sie sich gerne an uns wenden“, sagt Bianka Stöcker-Meier.

Die Idee hinter dem Projekt ist, dass sich die Neu-Eltern nicht durch die Weiten des Internets oder des Telefonbuc­hes quälen müssen, um eine Antwort darauf zu bekommen, wen sie bei welchem Problem mit dem Nachwuchs anrufen können. Deshalb finden sie in der Willkommen­stasche auch viele Informatio­nen und Broschüren. Als das Projekt vor sechs Jahren in Leverkusen startete, meldeten sich 120 Eltern, die einen Besuch der Willkommen­spaten haben wollten. „Mittlerwei­le sind es etwa 400 Eltern im Jahr“, freut sich Bianka Stöcker-Meier.

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FOTO: Bianka Stöcker-Meier von der Diakonie Leverkusen zeigt eine der individuel­l gestaltete­n Willkommen­staschen für Neugeboren­e.

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