Europäer kaufen mehr Autos
Zur Jahreshälfte zieht die Branche eine positive Bilanz – trotz Sorgen vor Zöllen.
BRÜSSEL (dpa/rtr) Der europäische Automarkt ist in der ersten Jahreshälfte trotz der anhaltenden Dieselkrise insgesamt deutlich gewachsen. Seit dem Jahresanfang legte die Zahl der Neuzulassungen in den EU-Ländern um 2,9 Prozent zu, berichtete der Branchenverband Acea. Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Deutschland meldete dieses Plus, in der Summe seien von Januar bis Juni EU-weit rund 8,4Millionen Personenwagen neu zugelassen worden.
Auf dem wichtigsten Automarkt China lief es dem VDA zufolge ebenfalls gut, dort betrug der Zuwachs bei Pkw im ersten Halbjahr 5,5 Prozent. Etwas durchwachsener war die Lage in den USA, wo es zwar insgesamt eine Steigerung bei „light vehicles“(Pkw und leichte Trucks) um zwei Prozent gab, bei den Pkw allein aber ein Minus von zwölf Prozent in der Absatzbilanz stand. In Japan wurden 2,3 Prozent weniger Pkw verkauft.
Im Juni zogen die Neuzulassungen stärker an. Acea nannte für die Staaten der EU ein Gesamtwachstum von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf zuletzt 1,6 Millionen Fahrzeuge. Großbritannien und Italien verzeichneten jedoch Rückgänge von 3,5 Prozent beziehungsweise 7,3 Prozent. In Frankreich (+9,2 Prozent), Spanien (+8,0 Prozent) und Deutschland (+4,2 Prozent) gab es deutliche Steigerungen.
Unter den deutschen Herstellern steigerte Volkswagen seine Verkäufe in der EU um 13,3 Prozent. BMW brachte es auf einen Zuwachs von 8,2 Prozent. Daimler verzeichnete einen Rückgang um 5,2 Prozent, insbesondere die Kernmarke Mercedes-Benz schwächelte. Volkswagen, Ausgangspunkt der noch immer schwelenden Dieselkrise, kämpft jedoch mit neuen Störfaktoren, die im zweiten Halbjahr noch stärker durchschlagen könnten: Die ab Juli geltende Zollsenkung in China von 25 auf 15 Prozent habe im Juni zu Kaufzurückhaltung geführt, weil die Kunden auf niedrigere Preise warten.