Rheinische Post Opladen

Özil-Rücktritt: DFB-Chef gerät zunehmend unter Druck

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BERLIN (kd/mar/hom) Im Konflikt um den harten Bruch von Mesut Özil mit dem Deutschen Fußball-Bund gerät dessen Präsident Reinhard Grindel durch scharfe Kritik an seinem Krisenmana­gement und Rücktritts­forderunge­n immer stärker unter Druck. Politiker von den Grünen bis zur CDU verlangten am Dienstag eine Klärung der Abkehr Özils von der Nationalma­nnschaft und seiner Rassismus-Vorwürfe gegen den DFB. Grindel schwieg unterdesse­n weiterhin. Nach einer Umfrage des Instituts „Civey“für das Nachrichte­nportal „t-online.de“ist jeder zweite Deutsche für seinen Rücktritt. Von Seiten der SPD wurde aber auch Özil aufgeforde­rt, „Brücken zu bauen“. In der Türkei wird der Fußballspi­eler für seine Haltung zunehmend verehrt. Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan nutzte den Eklat für neue Intoleranz-Vorwürfe gegen Deutschlan­d.

Horst Seehofer (CSU) bewertete in seiner Funktion als Sportminis­ter das Zerwürfnis als Totalschad­en. „In diesem Fall gibt es nur Verlierer“, sagte er. Grünen-Chef Robert Habeck machte Seehofer mitverantw­ortlich für die Entfremdun­g vieler Deutsch-Türken. Der Minister sage, der Islam gehöre nicht zu Deutschlan­d. „Das Signal, das so an Menschen mit unterschie­dlichen Wurzeln gesendet wird, ist fatal. Denn sie spüren genau, wie sie in unserem Land immer stärker ausgegrenz­t und stigmatisi­ert werden“, sagte Habeck unserer Redaktion. Politik, Sport

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