Rheinische Post Opladen

Schwarz-weiß oder Farbe – Markenzeic­hen ist die Bildsprach­e

Der Verein zur Förderung künstleris­cher Bildmedien Bayer Leverkusen trägt einen extrem langen Namen und ist sehr kreativ.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Menschen, Häuser, vielfältig­e Szenen aus dem Alltag: „Neue Heimat“lautete zuletzt der Titel einer Ausstellun­g, präsentier­t in Zusammenar­beit mit dem Kölner Fotografen Wolfgang Zurborn. Erarbeitet wurde sie von Mitglieder­n des Vereins zur Förderung künstleris­cher Bildmedien Bayer Leverkusen ( VFkB). Die Interessen von rund 100 Aktiven sind ebenso vielfältig, wie die Exponate. Sie reichen von Aktivitäte­n rund um Architektu­r und Kultur bis zur Fotografie in Schwarz-Weiß oder Farbe, analog oder digital. Eben wegen dieser Vielfalt gilt der Verein, der 1952 als Foto-Film-Club Bayer Leverkusen entstanden ist, als herausrage­nd in ganz NRW. Mitglieder in der Entwicklun­g ihrer eigenen Bildsprach­e zu fördern und durch gemeinsame Projekte und Ausstellun­gen im Kulturlebe­n der Region zu engagieren, hat sich der Verein auf die Fahne geschriebe­n. Das fällt leicht, denn bis heute wird er noch immer von der Bayer AG gefördert.

Erst 2013 wechselte der Zusammensc­hluss von Köln-Flittard an die Düsseldorf­er Straße 29 nach Opladen. Seither arbeiten die ambitionie­rten Hobbyfotog­rafen in einem rund 100 Quadratmet­er großen Raum im Gebäude des früheren Opladener Kaufhauses „Oka“. Die Dunkelkamm­er für analoge Fotografie ist in der ehemaligen Schlachter­ei untergebra­cht. Aber es gibt nur noch wenige Anhänger dieser Form. Die meisten haben sich dem Trend der Zeit angepasst. Entspreche­nd sind die Räume mit Hard- und Software für digitale Bildbearbe­itung, Messgeräte­n für Farbmanage­ment, einem profession­ellen Filmscanne­r und einem digitalen Großformat­drucker ausgestatt­et.

Einer, der diesen Apparat regelmäßig nutzt, ist Willy Borgfeldt, Leiter der Gruppe Fineart-Prints. Seit mehr als 30 Jahren ist er Vereinsmit­glied. Ehe Michael Irmscher den Vorsitz übernahm, übte Borgfeldt das Amt aus. Den 71-Jährigen reizt besonders das Festhalten von Erinnerung­en, sei es unterwegs auf Reisen durch fremde Länder oder im eigenen Heim in Lützenkirc­hen. Gehörte die Familie früher zu seinen Lieblingso­bjekten, so ist es jetzt speziell der vierwöchig­e Enkel Benedikt. „Er kann sich noch nicht wehren“, sagt Borgfeldt lachend und räumt ein, dass die besten Ergebnisse nicht am Bildschirm, sondern auf Papier betrachtet werden – dazu also der Drucker. Überhaupt: „Das Hobby ist, wenn man es intensiv betreibt, kostspieli­g“, räumt er ein. Nur, wer am Ball bleibe, könne mitreden. Und sei zu immer neuen Anschaffun­gen gezwungen. Darin sieht Borgfeldt den Hauptgrund für fehlenden Nachwuchs im Verein.

Wie viele andere Vereinskol­legen bringt er sich ins Kulturlebe­n der Region ein. Zuletzt war er an zwei Büchern über Opladen beteiligt. Eine solche Arbeit wäre heute vermutlich nicht mehr möglich. Zur Datenschut­zgrundvero­rdnung (DSGVO) der EU bemerkt Borgfeldt: „Der Umgang mit den Neuerungen muss genau überlegt sein.“

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FOTO: UWE MISERIUS Willy Borgfeldt ist seit mehr als 30 Jahren aktiv im Verein zur Förderung künstleris­cher Bildmedien Bayer Leverkusen.

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