Rheinische Post Opladen

Henrichs ist nicht nur bei den Bayer-Fans ein gefragter Mann

Der 21-Jährige äußert sich zu angebliche­n Offerten und erklärt, wie er sich als offensiver Außenverte­idiger seinen Platz im Team zurückerob­ern will.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Der Weg vom Trainingsp­latz zur Kabine ist am Dienstag lang für Benjamin Henrichs. Dutzende Fans der Werkself, darunter viele Kinder, lassen sich Schuhe, Trikots und Fotos vom 21-Jährigen signieren. „Es sind Ferien, da ist immer mehr los“, sagt er und lacht. Gefragt ist der Defensiv-Allrounder derzeit nicht nur beim Anhang von Bayer 04, sondern offenbar auch bei einigen europäisch­en Top-Klubs: AS Monaco, Inter Mailand und der SSC Neapel sollen Interesse an ihm bekundet haben. Ein Transfer ist wohl vor allem eine Frage der Ablösesumm­e. Sportdirek­tor Jonas Boldt hatte zuletzt betont, das Eigengewäc­hs nicht für 15 Millionen Euro abgeben zu wollen. Das heißt aber auch: Bei einer deutlich höheren Summe wäre er vielleicht gesprächsb­ereiter.

„Die Gerüchte sind normal“, sagt Henrichs, der in Leverkusen bis 2022 unter Vertrag steht. „Als der Hype da war, war das auch schon so. Ich konzentrie­re mich einfach auf mein Spiel und versuche, das Beste für die Mannschaft zu bringen.“Soweit, so vorbildlic­h. Die vergangene Saison hat jedoch Fragezeich­en über Henrichs’ Zukunft unterm Bayer-Kreuz hinterlass­en. Nach seinem steilen Aufstieg zum Nationalsp­ieler brachte ihn Coach Heiko Herrlich in der abgelaufen­en Spielzeit oft nur von der Bank. Ein Umstand, mit dem sich Henrichs nicht zufrieden geben will. „Es war in der letzten Saison oft der Fall, dass ich nicht gespielt habe. Das ist Ansporn genug, um zu zeigen, dass ich es besser kann und auf dem Platz stehen will. Ich kann links und rechts spielen“, betont er.

Dass der Werksklub in Mitchell Weiser unlängst einen Spieler verpflicht­et hat, der wie er vorrangig als Rechtsvert­eidiger eingesetzt wird, nimmt Henrichs gelassen zur Kenntnis. „Am Ende stellt der Trainer auf“, sagt er. Für die Testspiele hat er sich vorgenomme­n, sich öfter als zuletzt in den Angriff einzuschal­ten. „Das hat mir letzte Saison selbst nicht gefallen, wie das abgelaufen ist.“Ein Gespräch mit Herrlich bezüglich seiner Rolle im Team habe es nicht gegeben. „Es ist jetzt nicht seine Aufgabe, zu mir zu kommen und zu sagen, was er von mir verlangt oder wie er mit mir plant.“

 ?? FOTO: IMAGO ?? Benjamin Henrichs spielt bereits seit 2004 unterm BayerKreuz. Als F-Jugendlich­er wechselte er von der damaligen SpVg. Porz-Grembergho­ven nach Leverkusen.
FOTO: IMAGO Benjamin Henrichs spielt bereits seit 2004 unterm BayerKreuz. Als F-Jugendlich­er wechselte er von der damaligen SpVg. Porz-Grembergho­ven nach Leverkusen.

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