Schwitzen im Bus - „in zehn Minuten gar“
Temperaturen weit über 30 Grad, aber keine Klimaanlage im Bus. Die Fahrer der Wupsi ächzen in der Hitze. Einer bittet jetzt auf Facebook um Verständnis bei den Fahrgästen.
LEVERKUSEN Wer in diesen Tagen in einen Bus der Wupsi steigt, ist vermutlich froh, irgendwann wieder aussteigen zu können. Denn in den Bussen wird es in der Sommerhitze sehr schnell sehr warm. „Seid tapfer heute und habt etwas Nachsicht mit uns Fahrern“, schreibt deshalb Gero Hochkeppel, offenbar selbst Wupsi-Fahrer, in der öffentlichen Facebook-Gruppe „Nettwerk Leverkusen“. Die Fahrer würden deutlich länger in den Bussen sitzen als die Fahrgäste, da „immer einen kühlen Kopf zu behalten ist nicht leicht“, schreibt er. „Bitte bedenkt, dass wir auch nur Menschen sind.“
Für sein Posting bekommt Hochkeppel viel Zuspruch anderer Nutzer. „Gestern habe ich mir wieder gedacht, dass diese Busse ohne Klimaanlage ein Unding sind“, schreibt etwa eine Nutzerin. „Nach zehn Minuten ist man gar. Die armen Fahrer haben mein vollstes Mitgefühl.“Und eine andere Nutzerin schreibt: „Ich finde auch, die Wupsi sollte mal über eine Klimaanlage nachdenken. Schon alleine wegen ihren Fahrern und auch wegen der alten Leute.“
Aber warum haben die Wupsi-Busse keine Klimaanlagen? „Das ist eine Entscheidung, die die Gesellschafter treffen müssen“, erklärt Wupsi-Sprecherin Kirsten Menzel. Das sind jeweils zur Hälfte die Stadt Leverkusen und der Rheinisch-Bergische Kreis. „Der Rat der Stadt Leverkusen hat beschlossen, dass bei der Beschaffung von neuen Bussen Klimaanlagen anzuschaffen sind“, sagt Menzel. Der Rheinisch-Bergische Kreis habe aber noch nicht darüber entschieden. Die Fahrzeuge von Subunternehmen eingerechnet betreibt die Wupsi 180 Busse. Dass diese alle auf einmal ausgetauscht werden, ist aber auch bei einer Zustimmung des Kreistags sehr unwahrscheinlich. Das wäre vermutlich viel zu teuer.
Trotzdem betont Menzel, dass die Wupsi alles für ihre Fahrer tue, was möglich sei. „In allen Fahrzeugen sind Mini-Ventilatoren verbaut“, sagt die Wupsi-Sprecherin. Zusätzlich habe man in allen Pausenräumen Wasserspender aufgestellt. An diesen besonders heißen Tagen seien zudem Mitarbeiter im Außendienst unterwegs, um den Fahrern im Dienst kühle Getränke in die Busse zu bringen. Und auch die Kleiderordnung der Wupsi für ihre Mitarbeiter passt zum Wetter: „Kurze Hosen sind erlaubt“, bekräftigt Menzel.
Fahrer Gero Hochkeppel nimmt die Hitze trotz aller Umstände mit Humor. „Ich werde mich im Winter niemals wieder beschweren, dass es zu kalt ist. Haha.“