Die schöne Schlichtheit der Natur
Fotograf Rainer Meinigke zeigt in der Stadtbibliothek „Monochrome Landschaften“.
LEVERKUSEN Der Wald hat etwas Magisches. Licht und Schatten wirken faszinierend. Natur ist mehr als eine Begleiterscheinung. Unter der Überschrift „Monochrome Landschaften“zeigt Rainer Meinigke 50 Schwarz-Weiß-Fotos in der Stadtbibliothek in Wiesdorf.
Der Künstler, sagte Eva-Marie Urban, Leiterin der Stadtbibliothek, zur Ausstellungseröffnung, habe die Natur eindrucksvoll dargestellt. „Mir ist wichtig, das Wesen der Landschaft darzustellen und Strukturen zu verdeutlichen“, bemerkte der einstige Erdkunde-Lehrer und Leverkusener Politiker, der sich der Fotografie seit seiner Pensionierung wieder verstärkt widmet. Der 65-Jährige fokussiert sich auf die Schönheit der Natur. Dadurch, so hofft er, könnten seine Werke vielleicht sogar beitragen, Naturschutzgebiete als schützenswert anzuerkennen.
Speziell deshalb hat er sich verstärkt dem bedrohten Hambacher Forst gewidmet. Aber nicht nur. In der gesamten Kölner Bucht und angrenzenden Gebieten war er zu diversen Tageszeiten und zu jeder Jahreszeit auf Motivjagd. Ein Bild zeigt seine Wohnstraße in Köln – er ist der Liebe wegen dorthin gezogen – im Schnee. Faszinierend in ihrer Schlichtheit wirkt die Aufnahme vom Siebengebirge. Fast zwei Stunden musste er sich gedulden, um auf das passende Licht zu warten.
An seiner ehemaligen Wirkungsstätte hat sich Meinigke ebenfalls gründlich umgesehen. Ein Foto ist am Bahnhof Wiesdorf an einem nebeligen Morgen entstanden, ein anderes auf dem Radweg der A1- Brücke. Dazu kommen Aufnahmen etwa aus Biesenbach, Hitdorf und Rheindorf. „Eine Auswahl zu treffen fällt mir schwer“, räumt der Künstler ein, der sämtliche Exponate in geographischer Ordnung angebracht hat. Alle Bilder, die nicht seinen Ansprüchen genügen, weil sie nicht ästhetisch wertvoll sind, werden aussortiert.
Aber sie verschwinden nicht irgendwo, sondern er stellt sie ins Internet. Und dort hat er für rund 40.000 Abbildungen, die er in den vergangenen zweieinhalb Jahren angefertigt hat, bereits 1,3 Millionen Klicks erhalten. „Heimat zieht“, bemerkte Ralf Johanns, ehemals Mitarbeiter des Oberbürgermeisters, auf dessen Initiative diese Ausstellung entstand. Bis 28. August ist sie zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Wiesdorf zu besichtigen.