FDP will Sonderratssitzung zur City C
Die Liberalen sehen auch die städtische Parkhausgesellschaft in Gefahr, die sich durch Immobilien-Käufe in der City C verschuldet hat, und fordern eine Projektgesellschaft. Die fände auch der GBO gut, der die City C ein Stück begleitet hat.
WIESDORF Ob es Rainer Häusler und Gert Geiger jedes Mal den Magen zusammenzieht, wenn sie an der City C vorbeikommen? Fakt ist: Bis jetzt ist seit den Vorarbeiten des ehemaligen Planer-Duos äußerlich noch nichts an dem zum Teil im Ladenlokalbereich leerstehenden Gebäudekomplex passiert. Die City C bleibt das Sorgenkind. Und wird in einer der kommenden Bauausschusssitzungen Gegenstand der politischen Diskussion. Im Juni beschloss die Politik: „Die Entwickler des Revitalisierungskonzeptes für die City C, Herr Gert Geiger und Herr Rainer Häusler, werden gebeten, in einer Sitzung des Bauausschusses ihre Sicht über die Auswirkungen der Planungen an der Heinrich-von-Stephan-Straße zu schildern.“
Dies könnte in der nächsten Bauausschusssitzung im September sein. Die FDP wird dann gut zuhören, denn Ratsherr Friedrich Busch hat jetzt seine Sorge über die City C und dem damit verquickten Fortbestand der städtischen Parkhausgesellschaft (LPG) öffentlich geteilt. „Der Lagebericht der Leverkusener Parkhausgesellschaft für das Geschäftsjahr 2017 macht deutlich: Die Gesellschaft steht auf der Kippe“, formuliert Busch markig. „Scheitert eine Revitalisierung der City C, dann wird die Parkhausgesellschaft, die Immobilien der fast leer stehenden City C aufgekauft hat und sich damit verschuldet hat, mit in den Abgrund gerissen.“
Finanzdezernent Markus Märtens, gleichzeitig Geschäftsführer der LPG, schreibt im Bericht: „Ich halte die rentierliche Vermarktung der in der City C erworbenen Immobilien für überwiegend wahrscheinlich und erwarte wesentliche Impulse durch ein Engagement der WGL. Sollte sich diese Einschätzung – aus welchen Gründen auch immer – allerdings nicht in die Praxis umsetzen lassen, könnte sich ein bestandsgefährdendes Risiko der LPG entwickeln…“Für Busch reicht es nicht, das ehemalige Planer-Duo in den Ausschuss einzuladen und anzuhören: „Es besteht ein ,Krisenmodus’ beim Thema City C“, warnt Busch, spricht von akutem Handlungsbedarf in der Sache. Die FDP fordert eine rasche Sonderratssitzung, die nach der nächsten regulären anberaumt werden soll, und die Einrichtung einer personell angemessenen „Projektgesellschaft City C“.
Für die Einrichtung einer solchen Gesellschaft spricht auch Bernd Fass, Geschäftsführer des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO). Der GBO hatte nach dem Ausscheiden vom Gespann Geiger/ Häusler das entsprechende Bebauungsplanverfahren begleitet, um das Projekt einer neuen City C am Leben zu halten. „Aber es müsste eine städtische Gesellschaft entstehen, die das managen kann, die Geld in die Hand nimmt, die Dinge wie Brandschutz-, Seveso-, Verkehrsgutachten etc. prüft. Das können wir als GBO nicht stemmen.“
Nach RP-Informationen kursiert der Name der Baudezernentin Andrea Deppe als mögliche Chefin einer solchen Gesellschaft. Diese müsste versuchen, Investoren zu interessieren. Bisherige Gespräche mit Projektentwicklern verliefen dem Vernehmen nach wenig fruchtbar.