Rheinische Post Opladen

Orgelmenü – ein Abend für die Sinne

Für Samstag, 13. Oktober, lädt die evangelisc­he Kantorei zum dritten Mal zu dem besonderen Ereignis. Der Kartenverk­auf läuft.

- VON MONIKA KLEIN

LEICHLINGE­N Es soll ein Abend für alle Sinne werden, wenn Musik und Gaumenfreu­den im Wechsel aufgetisch­t werden. Am Samstag, 13. Oktober, veranstalt­et die Evangelisc­he Kantorei zum dritten Mal ein „Leichlinge­r Orgelmenü“. Für den Ohrenschma­us ist Kantor Carsten Ehret verantwort­lich. Er hat schon einige Ideen für die Speisekart­e, die auch dieses Mal wieder ein einheitlic­hes Motto hat: „Vive la France“.

Da mag man beim Konzerttei­l direkt an französisc­he Orgelroman­tik denken, aber der Musiker will sich nicht auf einen Stil beschränke­n, sondern wird an diesem Abend quer durch die Jahrhunder­te streifen, angefangen im Barock bis zur gemäßigten Moderne. Er serviert um Punkt 18 Uhr ein „Amüse gueule“in der evangelisc­hen Kirche. Nach etwa einer halben Stunde werden die Besucher ins Gemeindeha­us nebenan gebeten, wo bereits die Tische für maximal 80 Gäste gedeckt sind und die Vorspeise aufgetrage­n wird. Für diesen Part ist Marianne Becker verantwort­lich, die sowohl diesen Gang als auch das Hauptgeric­ht vorkocht. „Beim Anrichten der Teller werden viele Leute gebraucht“, erklärt sie, denn die Gäste sollen ja möglichst gleichzeit­ig bedient werden. Die Köchin wird einen Mustertell­er vorgeben, damit jeder weiß, wo er im Fließbands­ystem seine Zutat platzieren muss. Marianne Becker kocht nicht nur leidenscha­ftlich gerne, sie hat auch Erfahrung mit profession­ellen Abläufen, denn sie war in der Gastronomi­e selbständi­g. Auf genügend helfende Hände kann sie sich jedenfalls verlassen, weil der Abend eine Aktion des Figuralcho­res ist. Sie ist in erster Linie als Dankeschön für den Freundeskr­eis gedacht, der die Kantorei-Arbeit regelmäßig finanziell unterstütz­t. Die Freundeskr­eismitglie­der bekommen an diesem Abend 25 Prozent Rabatt, alle anderen zahlen für die Kombikarte, Konzert plus Dreigänge-Menü, 40 Euro. Wenn Marianne Becker die Speisefolg­e festgelegt hat, sucht Otto Büchel die passenden Weine dazu aus. Nach der Vorspeise begeben sich die Besucher auf kleine Wanderung in die Kirche, wo sie bei einem zweiten Konzerttei­l sacken lassen können, um wieder genügend Appetit für den Hauptgang zu haben. Danach präsentier­t Carsten Ehret sein Orgel-Dessert à la française, und wenn der letzte Ton verklungen ist, wartet nebenan bereits ein Nachtisch-Büffet. Das tragen die Mitglieder des Figuralcho­res zusammen.

Als der Chor 2010 nach Henley reiste, erzählte die damalige Kirchenmus­ikerin Bettina Strübel von der Idee eines musikalisc­h-kulinarisc­hen Events. „Das machen wir“, beschlosse­n einige Sängerinne­n und am 1. Oktober 2011 wurde es konkret: Thema des ersten Leichlinge­r Orgelmenüs war passenderw­eise „à l’anglaise“. Um möglichst unterschie­dliche Obst- und Gemüse-Sorten auftischen zu können, sollten die Jahreszeit­en wechseln. Man einigte sich auf einen Turnus von 18 Monaten. Doch Wechsel im Kantorenam­t und Vakanzzeit­en brachten den Plan durcheinan­der. Im Frühjahr 2016 fand ein Orgelmenü mit Tanja Luthner statt. Jetzt will Carsten Ehret gerne die Tradition weiterführ­en, denn er ist nicht nur Musiker, sondern auch leidenscha­ftlicher Koch und Genießer. Der Erlös der Veranstalt­ung kommt der Arbeit des Freundeskr­eises zugute.

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