Widersinnig
„Fiat iustitia – pereat mundus“lasen wir schon seinerzeit im Lateinbuch. Auf den aktuellen Fall bezogen übersetze ich frei: Ein Gerichtsbeschluss muss durchgesetzt werden, auch wenn das Ergebnis mutmaßlich katastrophal ist! Glücklicherweise gibt es noch pragmatische Politiker in diesem Land wie Horst Seehofer oder eben auch den NRW-Integrationsminister Joachim Stamp, der uns – ihm und dem Himmel sei Dank – dem offiziellen Gesetz und einem unsinnigen Gerichtsurteil widersprechend, den „Problembären“Sami A. hoffentlich endgültig vom Hals geschafft hat! (Ein Tunesier gehört in tunesische Gerichtsbarkeit; dass man ihn dort foltert, kann angesichts der Aufmerksamkeit, die der Fall erregt hat, nahezu ausgeschlossen werden). – „Summum ius - summa iniuria!“– Vielleicht sollten auch heutige Juristen hin und wieder mal in ihr altes Lateinbuch gucken, denn juristische Perfektion kann eben im Einzelfall furchtbar widersinnig und ungerecht sein. den Fall von Sami A. betrifft, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es hier um ein Kompetenzgerangel verschiedener Behörden geht, und die Justiz und mit ihr der Rechtsstaat ad absurdum geführt wird. Die Richter mögen im juristischen Sinn durchaus Recht haben, aber sie beachteten in ihren Entscheidungen nicht, dass sie in allererster Linie dazu verpflichtet sind, die Allgemeinheit zu schützen. Sami A. ist, nach allem was bekannt ist, mehr als nur ein potentieller Gefährder, der abgeschoben gehört. Ihn jetzt wieder zurückzuholen, um ihn dann womöglich wiederum abzuschieben, halte ich für eine Farce, quasi ein „l‘art pour l’art – Kunst als Selbstzweck“. Wem ist damit gedient? Auch Juristen sollten den gesunden Menschenverstand nicht außer Acht lassen! Dabei denke ich noch nicht mal an die Kosten. seinen Aufgaben entbunden werden sollte.