CSU-Chef Seehofer löst erneut Krach in der Union aus
BERLIN (rtr) CSU-Chef Horst Seehofer sorgt mit Äußerungen zur Flüchtlingspolitik und den Ausschreitungen in Chemnitz für einen neuerlichen Riss in der Union. „Die Migrationsfrage ist die Mutter aller politischen Probleme in diesem Land“, sagte Seehofer unserer Redaktion. Der CSU-Chef äußert zudem Sympathie für die Straßenproteste in Chemnitz, bei denen Bürger und Rechtsextremisten nach dem gewaltsamen Tod eines 35-Jährigen gemeinsam demonstrierten.
„Ich wäre, wenn ich nicht Minister wäre, als Staatsbürger auch auf die Straße gegangen“, sagte er mit Hinweis auf die „Aufregung und Empörung“in der Bevölkerung nach der Tötung durch Flüchtlinge. Bundeskanzlerin Angela Merkel distanzierte sich von Seehofer, der Koalitionspartner SPD reagierte empört. Die Linke forderte die SPD auf, die Entlassung von Innenminister Seehofer zu verlangen. Juso-Chef Kevin Kühnert sprach sich auch für einen Rücktritt aus. Zustimmung erhielt der CSU-Chef von der AfD. „Seehofer hat in der Analyse recht“, sagte AfD-Chef Alexander Gauland.
Merkel sagte RTL, sie würde den Ausdruck „Mutter aller Probleme“nicht verwenden. Die Kanzlerin lobte die Gegendemonstranten. Es habe Ereignisse wie das Konzert gegeben, die zeigten, „wie Menschen aufstehen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.“