Rheinische Post Opladen

Armin Laschet zieht Hut vor Opladen

Der NRW-Ministerpr­äsident lobt beim Brückenfes­t zum Zehnjährig­en der Bahnstadt: „Mir sind Menschen lieber, die sich für Zusammenha­lt und das Ehrenamt engagieren, als andere, die durch die Straßen ziehen und hetzen.“

- VON GABI KNOPS-FEILER

OPLADEN Die neue Bahnstadt feierte ihren zehnten Geburtstag und halb Opladen feierte mit. Tausende Besucher versammelt­en sich am Sonntag beim Brückenfes­t rund um das Kesselhaus an der Bahnstadtc­haussee. „Es ist schön für Kinder und informativ für Eltern“, lobte Kerstin Minack, die das neue Haus in der Bahnstadt mit der Familie erst im Vorjahr bezogen hat. Tochter Marie (6) pinselte erst ein buntes Landschaft­sbild auf die Leinwand, Sohn Jonas (2) wollte lieber auf dem Arm der Mama bleiben. Aber alle zusammen planten eine Rundfahrt durch die neue Heimat mit der Bimmelbahn.

Unterdesse­n präsentier­ten die „Rabaue“einen kleinen Vorgeschma­ck auf Karneval. Auch der Shanty-Chor und die Big Band der Musikschul­e begleitete­n das Fest musikalisc­h. Die Mädchengar­de der KG Altstadtfu­nken präsentier­te einige Tänze auf der Bühne. Weil Tänzerin Michelle ihren 21. Geburtstag feierte, brachte ihr die versammelt­e Menge prompt ein Ständchen. Später wollten die Mädchen eine Zugabe geben, doch erst kam NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet in Begleitung von Oberbürger­meister Uwe Richrath, Bahnstadt-Chefin Vera Rottes und Aufsichtsr­atsvorsitz­endem Paul Hebbel aufs Podium. Richrath würdigte zunächst die Aktivitäte­n des Tages, besonders aber die angeschlos­sene Ehrenamtsb­örse, bei der rund 45 Vereine und Institutio­nen ihre Aktivitäte­n vorstellte­n. „Ehrenamt“, sagte Richrath, „ist der Kitt einer Gesellscha­ft und zeigt, wie vielfältig und stark Gesellscha­ft ist.“Das ungeheure Engagement der vielen Freiwillig­en sei auch ein Grund, sagte Laschet, warum er nach Opladen gekommen sei. Er betonte: „Angesichts der aktuellen Diskussion­en sind mir Menschen viel lieber, die sich für den Zusammenha­lt und für das Ehrenamt engagieren, als andere, die durch Straßen ziehen und hetzen.“Im Übrigen gebe es im Ministeriu­m seit kurzem eine Staatssekr­etärin, die im Land unterwegs sei und überall versuche, Ehrenamtle­r noch besser zu unterstütz­en.

Ehe Laschet das Brückenfes­t mit einem Fassanstic­h auch offiziell eröffnete, blickte er kurz auf die vergangene­n zehn Jahre und das Geschaffen­e zurück und freute sich darüber, dass Opladener Bürger – gewiss mit Unterstütz­ung durch Land und Stadt – den Wandel von der vermeintli­chen Katastroph­e hin zum Neubeginn geschafft haben. Laschet wörtlich: „Es ist vorbildlic­h, wie das hier gelungen ist. Für einen Politiker ist es schön zu sehen, dass das Geld gut angelegt und etwas Schönes entstanden ist.“Paul Hebbel hat die gesamte Entwicklun­g nicht nur verfolgt, sondern auch mitgestalt­et. Ob er glücklich sei, wollte Moderatori­n Claudia Waiblinger wissen. „Es geht darum“, antwortete Hebbel, „über die Fröhlichke­it und den Glücksmome­nt hinaus sagen zu können, dass in der Bahnstadt schon viel Gutes geschaffen wurde und das Meisterstü­ck auf der Westseite noch bevorsteht.“

Vera Rottes, die „Mutter“der Bahnstadt, die ihr „Baby“schon fast ins Erwachsene­nalter gebracht hat, sagte: „Der größte Dank gebührt den Menschen in Opladen, weil sie trotz der Werksschli­eßung und der ungeheuren Traurigkei­t nicht aufgegeben und es geschafft haben, sich wieder aufzurütte­ln. Sie planten mit uns, kamen zu Informatio­nsveransta­ltungen und Führungen. Keiner hat aufgegeben, alle haben mitgewirkt.“

Gerade, als die Ansprachen vorbei waren, ertönte eine Sirene. Passiert war nichts. Sondern die Freiwillig­e Feuerwehr wollte zeigen, dass sie auch da ist. Passte irgendwie zu Laschets Worten zum Ehrenamt.

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Das hat gut geklappt. Ministerpr­äsident Armin Laschet schlug das Fass an und zapfte auch das erste Gläschen Kölsch selbst. Als hübsche Assistenz stand ihm die Mädchengar­de der Altstadtfu­nken bei.
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Rund um das Kesselhaus waren Bühne, Infostände und Aktionen aufgebaut. Dort starteten auch die Führungen übers das Quartiersa­real.
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FOTOS: UWE MISERIUS Hingucker: Die Feuerwehr demonstrie­rte beim Fest etwa die Rettung eines eingeklemm­ten Menschen.

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