Kängurus ziehen beim Kinderfest Gäste magisch an
KÜPPERSTEG Kinder an die Macht – das sang nicht nur Herbert Grönemeyer, am Sonntag galt das auch im Wildpark Reuschenberg. Denn dort feierte der Kinderschutzbund Leverkusen den Nachwuchs mit einem Fest. Und der wird immer mehr behütet, berichtete Almuth Turkowski. Langjährig hatte sie den Vorsitz inne und weiß: So manche Eltern sind verunsichert.
17 Jahre Beratungserfahrung konnte Turkowski bereits sammeln, darüber hinaus leitete sie den Leverkusener Verein sechs Jahre lang als Vorsitzende. Die 62-Jährige sagte, viele Beratungsgespäche zeigten: Oftmals fehle Erziehungskompetenz. Dazu gehöre etwa zuzulassen, dass Kinder Fehler machen, ohne gleich an Ort und Stelle zu sein. „Kinder werden heute überbehütet“, erläuterte Turkowkski. Dass Eltern ihren Nachwuchs genau beobachteten und teilweise verhätschelten liege an der wachsenden Verunsicherung, die die Medien auslösten. „Sie sind vielen Einflüssen ausgesetzt, vielleicht hatten sie selbst als Kind auch kein anderes Vorbild“, sagte Tuchowksi. Das färbe nun auf den Nachwuchs ab.
Während dieses Problem Turkowski in Zukunft weiter beschäftigen wird, wanderten hunderte Familien durch den Wildpark Reuschenberg. Stände luden zum Verweilen ein, Luftblasen in der Größe eines Fußballs flogen durch den Wald und zerplatzten an den Bäumen. Mit dem lauten Trubel jedoch gingen die neuen Tiere des Wildparks routiniert um. Nach ihrem Einzug in ihr Gehege, haben sich die Wallaby-Kängurus schon an ihr neues Zuhause gewöhnt. Genüsslich lümmelte eines von ihnen auf dem Boden, ein anderes versteckt sich hinterm Laub.
Die niedlichen Mini-Kängurus, rund 50 Zentimeter groß und ziehen viele der Besucher an. Die 40-jährige Diler etwa hatte ihre Tochter Elida auf dem Arm. Die Zweijährige lächelte beim Anblick der Kängurus. Sie kämen recht oft her, erzählte Diler, bestimmt zweimal im Monat. „Sie bekommt ein Stückchen von der Natur mit, kommt an frische Luft und ins Grüne“, sagte die Mutter. Das sei ihr wichtig, gerade in jungen Jahren.