Leichlinger TV gewinnt auch in Köln
Der Handball-Drittligist besiegt den Longericher SC mit 29:26 und führt die Tabelle nach drei Partien weiterhin an.
LEICHLINGEN Mit dem aktiven Handball hat Carsten Mundhenk Ende vergangene Saison abgeschlossen. Beim Leichlinger TV bestritt der erfahrene Torhüter seine letzten Spiele zwischen den Pfosten, ehe er mit Beginn der Vorbereitung in das Trainerteam des Drittligisten wechselte. Ruhigere Zeiten sollten anbrechen, bis der ehemalige Zweitliga-Keeper am Freitagabend wieder im Tor stand und die Offensivreihe des Ligarivalen Longericher SC zur Verzweiflung brachte. Das 29:26 (16:12), das wussten die Leichlinger, hatte der LTV zu großen Teilen seinem 43 Jahre alten Routinier zu verdanken.
Was war passiert? Mundhenk kam für die letzten neun Minuten für den bis dahin überzeugenden Mathis Stecken aufs Feld. „Mathis war eigentlich gut drauf, dann drohte das Spiel aber zu kippen. Der Trainer hat uns auf der Bank gefragt, ob er wechseln soll“, berichtete Mundhenk. Coach Lars Hepp wechselte – und der erfahrene Aushilfs-Keeper parierte in der Folge Ball um Ball.
„Wenn man die ersten beiden Dinger direkt hält, läuft es wie von selbst“, analysierte Mundhenk. Er war überhaupt erst mit in den Kölner Norden gereist, da Torwart David Ferne unter der Woche mit Rückenproblemen seine Teilnahme am Duell der bis dahin einzigen ungeschlagenen Teams der Liga abgesagt hatte. Zudem kämpfte Stecken vor dem Topspiel ebenfalls mit gesundheitlichen Problemen. „Lars hatte mich frühzeitig gefragt, von daher war das kein Problem“, sagte Mundhenk.
Einmal pro Woche ist der Torhüter beim Leichlinger Training und arbeitet mit den beiden etatmäßigen Torhütern Ferne und Stecken. Der Kurzeinsatz in der spannenden Schlussphase, in der der LTV seinen Vorsprung noch aus der Hand zu geben drohte, war physisch kein Problem. „Mit den kleinen Bewegungen wird es grenzwertiger, aber man verlernt es ja nicht“, sagte der Lehrer.
Dank Mundhenk ist der LTV nach dem dritten Sieg im dritten Spiel die einzige Mannschaft, die in der Liga bisher alle drei Spiele gewann. „Wir dürfen nicht den Blick auf das Wesentliche vergessen“, sagte Trainer Hepp. „Man hat auch diesmal gesehen, woran wir dringend arbeiten müssen.“Insbesondere in taktischer Hinsicht sieht der Lorenzet-Nachfolger noch großen Nachholbedarf bei den Pirates.
Der Saisonstart des Leichlinger TV ist trotz der turbulenten Vorbereitung geglückt. Gegen den bisher sieglosen Aufsteiger SG Langenfeld dürfte am Freitag (20 Uhr, Ostermann-Forum) der nächste Sieg folgen, auch danach stellen sich vermeintliche Außenseiter in den Weg der Blütenstädter. Dass Mundhenk dabei ein weiteres Mal zum Einsatz kommt, ist nicht ausgeschlossen. Generell stehe er auch auf dem Feld weiter zur Verfügung.
In dieser Woche möchte der Verein zudem einen neuen Manager präsentieren. Dieser soll zukünftig vor allem organisatorische Aufgaben übernehmen, die bisher noch bei Gesellschafter-Sprecher Günther Steffens liegen.
LTV Stecken, Mundhenk – Schneider (2), Rachow (4), Munkel (1), D. Aust (2), Novickis (4), Padeken, Kübler (3), Schulz (3), Menzlaff (4), Kreckler (6/3).