Holocaust-Überlebender erzählt
Gedenken am Erinnerungsort „Alter Schlachthof“beim Tag des offenen Denkmals
Unter dem Leitgedanken „Entdecken, was verbindet“präsentierte sich der „Tag des offenen Denkmals“, an dem in Düsseldorf 40 Denkmäler teilnahmen. Auf dem Gelände des früheren städtischen Schlachthofs steht heute der Campus der Hochschule Düsseldorf, in der denkmalgeschützten ehemaligen Viehmarkthalle befindet sich die Bibliothek sowie der Erinnerungsort „Alter Schlachthof“. Dieser soll das Gedenken an die an dieser Stelle zwischen 1941 und 1944 begangenen Verbrechen der Nazi-Diktatur wachhalten.
Allein etwa 6000 jüdische Männer, Frauen und Kinder wurden von Derendorf aus in den nahezu sicheren Tod in den Konzentrationslagern geschickt.
Joachim Schröder, Präsidiumsbeauftragter für den Erinnerungsort und als Historiker Mitarbeiter der Forena, dem Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus und Neonazismus, konnte beim Tag des Denkmals nicht nur viele interessierte Besucher begrüßen und informieren. Mit Thomas Gabelin kam auch ein Zeitzeugen des Holocausts an den Erinnerungsort, der vom Schicksal seiner Familie berichtete. Gabelin, der 1944 in Theresienstadt geboren wurde, konnte durch die Befreiung durch die Rote Armee überleben.
Nach seinen Recherchen wurden insgesamt 65 Mitglieder seiner Familie Opfer des nationalistischen Rassenwahns. Auch seine Eltern Werner und Lore wurden Opfer der Nazis. Das Ehepaar aus Krefeld führte in den Augen der Nazis eine Mischehe.
Im September 1944 wurden die beiden in Krefeld verhaftet und zur weiteren Deportation erst nach Derendorf, dann nach Theresienstadt gebracht.