Neues Konzept zu City C kommt erst 2019
In der Sondersitzung des Stadtrats präsentierte der Oberbürgermeister nicht den großen Wurf. Politik ist sich uneins.
LEVERKUSEN Oberbürgermeister Uwe Richrath hat dem Projekt City C und sich eine Denkpause verordnet. Eine detaillierte Vorlage zu möglichen Optionen mit „Vorzugsvariante“will er dem Stadtrat Anfang 2019 zur Entscheidung vorlegen. Wer sie bei der von der FDP und Opladen Plus für Dienstag beantragten Sondersitzung kurzfristiger erwartet hatte, wurde enttäuscht.
Dass die City C, das derzeit wichtigste stadtplanerische Projekt ist, zumindest darin waren sich alle einig. Der Oberbürgermeister hatte in der vergangenen Bauausschusssitzung erstmals eine neue Idee ins Spiel gebracht. Demnach könnten von Stadttöchtern erworbene Büroflächen für eine Konzentration der Stadtverwaltung in der City C genutzt werden. „Wir müssen neu denken“, sagte Richrath. „Wir brauchen eine neue Plattform.“Gegen ihn öffentlich erhobene Vorwürfe, er habe sich zu lange nicht um das Projekt gekümmert, wies er entschieden zurück. Zuletzt habe er intensiv bei dem Projektentwickler „Landmarken“für ein Investment geworben, doch der habe schließlich abgesagt. „Es war richtig, dass wir massiv gekauft haben, inzwischen haben wir 80 Prozent Eigentum in dem Segment.“
Rückendeckung für den Oberbürgermeister kamen von seiner Partei, der SPD, aber auch von der CDU. „Das Projekt ist so nicht marktgängig“, sagte Frank Schönberger (CDU). „Deshalb begrüßen wir die Initiative des Oberbürgermeisters, wir müssen einen neuen Weg gehen.“Die CDU hatte bereits eine neue Projektstruktur und einen wesentlichen Anteil von Wohneinheiten gefordert. „Wir bauen uns ein Wolkenkuckucksheim“, sage Peter Ippolito (SPD). Wenn Landmarken nicht zugreife, werde es keinen Investor geben. Vorfestlegungen wie die Gründung einer Projektgesellschaft lehnt die SPD zum jetzigen Zeitpunkt ab. Eine kurzfristige Vorlage des Oberbürgermeisters sei nicht sinnvoll, sie brauche Zeit.
Kritik kam von der FDP, Opladen Plus, den Grünen und der Bürgerliste. Monika Ballin-Meyer-Ahrens sprach von „Zeitschinden“und „Nebelkerzen“des Stadtchefs. „Wenn es nicht gelingt, die City C nachhaltig zu beleben, können wir unser gesamtes Integriertes Handlungskonzept für Wiesdorf in die Tonne treten.“Roswitha Arnold (Grüne) warf Richrath vor, die politischen Entscheider nicht genügend mitgenommen zu haben. „Jetzt alles auf Null zustellen, finden wir nicht richtig“, sagte Stephan Adams (Op Plus). „Wir brauchen professionellen Sachverstand, einen Kümmerer, eine Projektgesellschaft wie in der Bahnstadt.“Massives Unverständnis äußerte die Bürgerliste: „Unsere Fragen wurden nicht beantwortet, sondern auf die lange Bank geschoben, das ist gegen die Gemeindeordnung“, kritisierte Erhard Schoofs.