Rheinische Post Opladen

Mehr Händler wollen auf Opladener Markt

- VON LUDMILLA HAUSER

OPLADEN Heute ist Markttag in Opladen. Und vielleicht wird der ein oder andere Politiker der Bezirksver­tretung II über den größten der Leverkusen­er Wochenmärk­te gehen und sich noch einmal ein Bild machen vom aktuellen Zustand des Angebots, das die Stadt vor etwas mehr als einem Jahr in die Hände des Veranstalt­ers Marktgilde gelegt hat.

Das Unternehme­n hat nicht nur den Opladener, sondern sieben Märkte in der Stadt übernommen und gibt in dieser Woche in allen drei Bezirksver­tretungen einen Sachstands­bericht über das erste Jahr. Und das fällt laut Marktgilde-Vorstand Gerhard Johnson zufriedens­tellend aus. Alle übernommen­en Märkte seien weitergefü­hrt worden, sechs Marktleitu­ngen (eine Vollzeit, fünf Teilzeit) seien mittlerwei­le gut eingearbei­tet, die Anzahl der Beschicker hätte – gegen den negativen Trend in Deutschlan­d – gesteigert werden können. Beispiel August: 2017 seien es 318 Händler auf dem Opladener Markt gewesen im August 2018 dann 328. Und: Es sei eine Seltenheit, dass – wie in Opladen – mehr Händler auf den Markt wollten, als Platz sei. „So stehen etwa Bäcker Schlange, die nach Opladen wollen“, nannte Johnson ein Beispiel, bevor er auch zum Thema Standgelde­r – sie werden nicht wie zuvor nach laufendem Meter, sondern nach Quadratmet­ern berechnet, unter bestimmten Voraussetz­ungen gibt es Rabatt – Stellung bezog und so Kritikpunk­te, die über das Jahr aufgekomme­n waren, auszuräume­n suchte.

Während Bezirksvor­steher Rainer Schiefer, der sich vor ein paar Jahren die Privatisie­rung der Märkte nicht hatte vorstellen können, sich dann aber doch dafür aussprach, die Entwicklun­g lobte und andere Bezirkspol­itiker es ihm gleich taten, zeigte sich Markus Pott (Op Plus) nicht überzeugt. Er habe in Gesprächen viel Kritik von Marktbesch­ickern etwa zu Standmiete gehört und könne auch die Rechnung von Johnson zu den Beschicker­zahlen nicht nachvollzi­ehen. „Im August 2017 gab es vier Markttage, im August dieses Jahres aber fünf. Wenn also an diesen fünf Tagen nur zehn Händler mehr da waren als an den vier in 2017, kann es mit der Steigerung der Beschicker­zahlen nicht weit her sein“, kritisiert­e Pott, und die Diskussion nahm weiter Fahrt auf. Michael Molitor von der Stadt lenkte ein: „Im Grunde sind doch die Marktbesuc­her eher ausschlagg­ebend als die Marktbesch­icker.“Er stellte fest, dass der Markt geordneter sei als in städtische­r Hand. „Wir sind auch dafür, dass der Markt so groß gemacht wird, wie es verkehrste­chnisch möglich ist“, sagte er gegen alle Schrumpfun­gskritik. Die Marktgilde signalisie­rte Bereitscha­ft, weiter konstrukti­v mit der Stadt zusammenzu­arbeiten.

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