Rheinische Post Opladen

Städtische Kliniken besiegeln ihre Zusammenar­beit

- VON MONIKA KLEIN

OPLADEN Schon jetzt gibt es in einigen Bereichen eine enge Zusammenar­beit zwischen den städtische­n Kliniken in Leverkusen und Solingen, etwa in der Pränatalme­dizin. Bisher haben aber nur einzelne Abteilunge­n solche Vereinbaru­ngen getroffen. Das soll sich ändern mit dem „Letter of Intent“, den sowohl die Oberbürger­meister der Städte als auch die Geschäftsf­ührer der Kliniken unterschri­eben haben.

Jetzt soll alles auf den Prüfstand mit dem Ziel, eine ortsnahe medizinisc­he Versorgung auf hohem Niveau zu sichern. Dabei sollen die Häuser eigenständ­ig bleiben und zu 100 Prozent kommunal, versichert­en beide Oberbürger­meister. Als Ort für die Vertragsun­terzeichnu­ng hatte man den Saal des ehemaligen Landratsam­tes (für Opladen und Solingen) gewählt, in dem vor der kommunalen Neuglieder­ung schon manche Vereinbaru­ng getroffen worden war. „Prüfet alles, behaltet das Gute“haben sich die Vorfahren dort ins Schmuckfen­ster gravieren lassen. Das genau sei der Grundsatz, nach dem nun verfahren werden soll. Das bedeutet jede Menge Arbeit.

Es sei manchmal leichter ein Krankenhau­s zu schließen, räumte Klinikum-Geschäftsf­ührer Hans-Peter Zimmermann ein. Aber in diese Situation will keine von beiden Städten kommen, deswegen der frühzeitig­e Einsatz. Nächste Woche wird die Stärken- und Schwächena­nalyse mit Offenlegun­g aller Daten beider Kliniken beginnen, um mit einer Unternehme­nsberatung herauszufi­nden, was man voneinande­r lernen und künftig gemeinsam tun könne. Sowohl der medizinisc­he als auch der technische und der Verwaltung­sbereich beider Häuser würden unter die Lupe genommen. Mit dem Ziel, auch in Zukunft die ortsnahe Versorgung sicherzust­ellen, gemeinsam Spitzenmed­izin anbieten zu können, aber trotzdem wirtschaft­lich zu bleiben.

„Ich sehe unglaublic­he Potenziale“, versichert die Solinger Geschäftsf­ührerin Barbara Matthies. Konkrete Ideen von Synergieef­fekten waren keinem der Unterzeich­ner zu entlocken. Nur Zimmermann räumte ein, dass man sich teure Apparate für Spitzenmed­izin als Gemeinscha­ft eher leisten könne. Alle betonten, der Prozess müsse ergebnisof­fen geführt werden. Mit von der Partie sind die Betriebsrä­te. OB Richrath: „Die Mitarbeite­r müssen diesen tiefdemokr­atischen Prozess mittragen.“Vor Weihnachte­n soll das Ergebnis mit konkreten Maßnahmen zur Zukunftssi­cherung beider Häuser vorgelegt werden.

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FOTO: UM OBs Tim Kurzbach, Uwe Richrath (v.); hinten: Prof. T. Standl, B. Matthies (beide Klinikum Solingen), J. Wenzel (Beigeordne­ter), H.P. Zimmermann (Klinikum Leverkusen).

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