Polizei gelingt Schlag gegen Automatenbetrüger
HILDEN Sie betreiben mehrere Spielhallen in NRW und sollen dabei einen Steuerschaden im mittleren zweistelligen Millionenbereich verursacht haben. Gestern bekamen die Mitglieder eines türkisch-kurdischen Familienclans mit Wohnsitz in Hagen ungebetenen Besuch von einigen hundert Polizeikräften, verstärkt von 70 Fahndern der Finanzbehörden.
Drei Familienmitglieder wurden verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, Umsatzdaten an den Geldspielautomaten technisch manipuliert zu haben, so dass diese geringere Beträge auswiesen. Allein bei dem 42-jährigen Haupttäter gehen die Ermittlungsbehörden von einem Steuerschaden in zweistelliger Millionenhöhe aus. Gegen die Beschuldigten wird wegen des Verdachts der banden- und gewerbsmäßigen Fälschung technischer Aufzeichnungen und der bandenmäßigen Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall ermittelt.
Bei dem Zugriff wurden sowohl in Hilden und Langenfeld, als auch in Hagen, Dortmund, Duisburg, Hattingen, Lüdenscheid, Holzwickede, Datteln, Menden und Meinerzhagen mehr als 40 Objekte durchsucht. Betroffen waren Wohnungen, Firmen und Spielhallen.
Allein in Hilden beobachteten Augenzeugen am frühen Morgen vier Mannschaftswagen der Polizei, die mit Spezial-Einsatzkommandos bestückt waren. Zudem wurden bisher neun Luxuskarossen (Mercedes, Ferrari, Lamborghini) und Bargeld im Millionenbereich zur Vermögensabschöpfung beschlagnahmt sowie Konten gepfändet. Darüber hinaus meldete die Polizei am Nachmittag, man habe eine scharfe Schusswaffe, zwei Schreckschusswaffen sowie geringe Mengen Betäubungsmittel gefunden und beschlagnahmt.
Auch diverse Luxuskarossen wurden bei der Razzia gegen den türkisch-kurdischen Clan beschlagnahmt