Hepatitis A – 98 Kinder müssen zu Hause bleiben
LEVERKUSEN 98 Kinder der Kita am Stadtpark müssen seit Dienstag zu Hause bleiben. Grund ist eine festgestellte Hepatitis A bei einem der Kinder. Wegen der akuten Ansteckungsgefahr habe die städtische Gesundheitsaufsicht die Kita umgehend schließen lassen, berichtet die Pressestelle der Stadtverwaltung am Donnerstag.
Den Eltern sei geraten worden, ihre Kinder zu impfen, berichtet der Leiter der Gesundheitsaufsicht, Martin Oehler. „Es kann zwei Wochen dauern, bis sich der Impfschutz aufbaut.“Deshalb müssten nachträglich geimpfte Kinder diese Frist einhalten, bevor sie zurück in die Kita könnten. Nicht geimpfte Kinder müssten eine längere Frist einhalten.
Bei Hepatitis A kommt es zu einer viralen Infektion mit Entzündung der Leber, die sehr unterschiedlich verlaufen kann, bis hin zu schweren Verläufen, mit den Folgen etwa einer Gelbsucht, „die eine Krankenhausbehandlung nötig machen“, berichtet Oehler. Auch die Symptome seien verschieden. Manche Menschen bemerkten die Infektion gar nicht, bei anderen seien Fieberschübe möglich, es zeigten sich „grippeähnliche Symptome“.
Die Infektion heile in der Regel von selbst aus und werde symptomatisch behandelt, erklärt Oehlen. Anders als Hepatitis B gehört die Hepatitis A nicht zum Impfkalender. „Eine typische Reiseimpfung“, sagt der Chef der Gesundheitsaufsicht. Das Virus werde meist über „kontaminierte Lebensmittel“übertragen. Das geschehe in Deutschland nur selten, sei aber in Ländern mit mangelnder Lebensmittelhygiene wahrscheinlicher. Das Virus wird über den Stuhl ausgeschieden und kann bei mangelnder Hygiene über die Hände (Schmierinfektion) weitergegeben werden.
Die letzte Infektion in einem Leverkusener Kindergarten liege Jahre zurück, sagte der Leiter der Gesundheitsaufsicht. Wegen des offenen Konzepts am Stadtpark sei eine Separation der Kinder in Gruppen nicht möglich gewesen. Deshalb hätten sie alle nach Hause geschickt werden müssen. „Der Schutz der Kinder steht im Vordergrund.“