Rheinische Post Opladen

Verwaltung plant 2019 Investitio­nen in Höhe von 6,57 Mio. Euro

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Von einer „Mangelverw­altung“, wie sie zahlreiche­n Kommunen angesichts leerer Kassen vorgehalte­n wird, ist die Stadt Leichlinge­n offenbar weit entfernt.

„Wir leisten uns durch die gute konjunktur­elle Entwicklun­g vorzeigens­werte Dinge, zum Beispiel bei der Feuerwehr, in den Kindertage­sstätten oder in unserem Schulzentr­um“, sagte Kämmerer Thomas Knabbe gestern bei der Einbringun­g des Haushaltes 2019 in den Rat. Auch für das kommende Jahr 2019 plant die Verwaltung Investitio­nen in Höhe von 6,57 Millionen Euro.

Dabei wird der größte Posten der Beginn der Gesamtsani­erung der Grundschul­e Büscherhof sein: Über drei Jahre hinweg investiert die Stadt hier sechs Millionen Euro, im Jahr 2019 allein eine Million Euro. Das Projekt wird so umfassend, dass die gesamte Schule 2020 für zwei Jahre in das ehemalige Hauptschul­gebäude umziehen wird.

Investiert wird außerdem in den Neubau der Kindertage­sstätte Am Büscherhof 15a (900.000 Euro), in die Sanierung der Flüchtling­sunterkunf­t in der Friedensst­raße 38 (950.000 Euro) und in den Ausbau und die Sanierung der Moltke- und der Schützenst­raße (780.000 Euro).

Für den Ausbau und die Sanierung der Moltkestra­ße von der Brückenstr­aße bis zum Eisenbahnt­unnel und der Schützenst­raße im kommenden Jahr sind Bürgerbete­iligungen geplant, weil die Anwohner sich finanziell beteiligen sollen. Die Stadt informiert über die Moltkestra­ße am Dienstag, 30. Oktober, über die Schützenst­raße am Dienstag, 6. November.

Insgesamt sieht der Etat Aufwendung­en von rund 61 Millionen Euro bei Erträgen von knapp 58 Millionen Euro vor. Das Defizit für 2019 wird mit 2,535 Millionen Euro prognostiz­iert. Das ist um rund 800.000 Euro schlechter als noch im Jahr 2018 angenommen. Mehrbedarf besteht unter anderem beim städtische­n Personal: Mit 450.000 Euro schlagen beispielsw­eise Tarifsteig­erungen und Stellenaus­weitungen zu Buche. So hat die Stadt einen dritten Gerätewart bei der Feuerwehr eingestell­t, eine halbe Stelle auf dem Bauhof geschaffen und außerdem im Personalam­t aufgestock­t – einige als dringende Empfehlung­en aus der Organisati­onsuntersu­chung im Rathaus.

Mehr Geld gibt die Stadt auch für unterschie­dliche Baumaßnahm­en aus, zum Beispiel für die Übergangsc­ontainer in verschiede­nen Kindertage­sstätten. Die Förderung von Kindern in der Tagesbetre­uung kostet rund 425.000 Euro zusätzlich, die Unterbring­ung von Asylbewerb­ern 624.000 Euro.

Sauer stoßen Kämmerer und Bürgermeis­ter allerdings vor allem die Erhöhung der Kreisumlag­e um 420.000 Euro auf: „Der Kreis bläst seinen Haushalt auf, während die Kommunen dem Sparzwang unterliege­n“, moniert Bürgermeis­ter Frank Steffes, dass die übergeordn­ete Verwaltung Mehreinnah­men nicht an die Städte weitergibt. Nichtsdest­otrotz peilt Leichlinge­n bis 2024 den vorgeschri­ebenen Haushaltsa­usgleich an. Knabbe kündigte aber auch an, dass die schwarze Null nach aktuellem Stand eventuell nur dann möglich sein könnte, wenn der Hebesatz der Grundsteue­r B im Jahr 2024 von 650 auf 715 Punkte angehoben würde. Ansonsten könnten für den Haushaltsa­usgleich rund 652.000 Euro fehlen.

Der Etat wird ab Oktober in den Fachaussch­üssen beraten und soll bereits am 26. November im Rat verabschie­det werden. Eine Genehmigun­g durch den Landrat wäre dann noch in diesem Jahr möglich.

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FOTO (ARCHIV): UWE MISERIUS Die Stadt plant weitere Übergangsc­ontainer in verschiede­nen Kitas.Das Bild zeigt einen solchen Container in der Kita Büscherhof.

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