Rheinische Post Opladen

Ästheten und eine Alchemisti­n der Kunst

„FlowFineAr­t“zeigt Werke von Gabriele Musenbrink, Oleg Yorov, Jürgen Keils und Christoph Jacob.

- VON MONIKA KLEIN

HITDORF Bilder von Gabriele Musebrink waren bereits mehrmals in der Hitdorfer Galerie Flow Fine Art zu sehen. Ab Sonntag stellt sie neue Werke aus, die alle in diesem Jahr entstanden sind – im gleichen Stil wie bisher.

Die Malerin arbeitet im wahrsten Wortsinne mit ihren Materialie­n, denn sie sucht ihre Farben nicht in den Regalen des Künstlerbe­darfs, sondern mischt sie vielmehr selbst an. Nicht selten benutzt sie Mehl von Gestein, das sie im Rucksack von ihren Aufenthalt­en in der Natur mitgebrach­t hat, wo sie auch die Inspiratio­n für ihre Bilder fand, die fast immer landschaft­lich wirken, obwohl sie völlig abstrakt sind.

Wie eine Alchemisti­n verwandelt sie die Rohstoffe, so beschreibt es Galeristin Jennifer Grasshoff. Dabei legt sie es darauf an, dass die Zusammense­tzung der Stoffe für Brüche sorgt, dass sich Flächen abheben und Strukturen entstehen. Neben einigen Groß- und Mittelform­aten hat sie dieses Mal auch mehrere Exemplare aus ihrer Miniaturen-Serie mitgebrach­t und eine ungewöhnli­che Arbeit auf transparen­tem Malgrund.

Mit ihr gemeinsam hat Oleg Yorov aus Kiew, der hier seine erste Ausstellun­g in Westeuropa bespielt, lediglich, dass auch er seine favorisier­te Technik selbst entwickelt hat. Wie geschüttet und dann sanft geleitet sehen die Farbfläche­n aus, die er auf makellosem schwarzen Grund präsentier­t und die auf diese Weise vor der Wand zu schweben scheinen. Die so präsentier­ten Bildinhalt­e erinnern an Fantasie-Blüten, deren dreigeteil­te Form an die tropischer Orchideen erinnert. Durch den glatten Untergrund bekommen die Bilder eine edle Ästhetik. Und sie scheinen fast wie abstrahier­te Malerei, die sich von den Fotografie­n Jürgen Keils leiten ließ.

Doch tatsächlic­h sind sich Fotograf und Maler nie begegnet, nicht einmal ihre Bilder wurden so bewusst für diese Schau zusammenge­stellt. Jürgen Keil, einer der wiederkehr­enden Künstler im „Haus der Stille“, hat Detailaufn­ahmen von Pflanzen, beziehungs­weise Früchten und Samen gemacht. Auch er präsentier­t sie auf glattem, schwarzem Grund oder verdoppelt­e sie sogar auf eine spiegelnde Fläche. Zusätzlich wird der edle Eindruck durch schwarze Passeparto­uts und Rahmen verstärkt. Seine Bilder sind Ausdruck der Bewunderun­g und der Ehrfurcht vor der Natur.

Für die dritte Dimension sorgte in dieser Ausstellun­g der Steinbildh­auer Christoph Jakob, der vorzugswei­se mit der Dualität einer naturgegeb­enen unregelmäß­igen und der exakt bearbeitet­en kantigen Oberfläche arbeitet. Manche seiner Skulpturen scheinen wie zusammenge­setzt, sie sind aber tatsächlic­h aus einem Stück so geschnitte­n und poliert.

Die Ausstellun­g „Innere Standorte“in der Galerie Flow Fine Art, Rheinstraß­e 54,wird am Sonntag, 30. September, von 11 bis 15 Uhr (offizielle­r Start ist um 12.30 Uhr) eröffnet. Sonntagsma­tineen sind am letzten Sonntag im Monat von 11 bis 14 Uhr. Geöffnet ist die Galerie auch in der 14. Leverkusen­er Kunstnacht am 5. Oktober zwischen 18 und 24 Uhr.

 ?? FOTO: MISERIUS ?? Jennifer Grasshoff zeigt in der Galerie „FlowFineAr­t“drei Künstler aus dem festen Programm und einen neuen Maler aus der Ukraine.
FOTO: MISERIUS Jennifer Grasshoff zeigt in der Galerie „FlowFineAr­t“drei Künstler aus dem festen Programm und einen neuen Maler aus der Ukraine.

Newspapers in German

Newspapers from Germany