Schutz für die Augen
UV-Strahlung kann unserem Sehvermögen gefährlich werden. Der richtige Schutz ist wichtig. Augenärzte und Optiker kennen das Problem.
Paul L. (38) aus Köln fragt: „Urlaub mache ich häufig in Regionen mit viel Sonne, im Sommer klettere ich auf Berge, und im Winter fahre ich Ski. Was kann ich zum Schutz meiner Augen tun? Welche Sonnenbrille ist die richtige?“
Birgit Hartmann Sonnenlicht schadet nicht nur unserer Haut, auch unsere Augen können durch zu viel Sonne geschädigt werden. Besonders gefährdet sind: Hornhaut, Linse und Netzhaut unserer Augen. Die Hornhaut der Augen entzündet sich durch UV-Strahlung. Betroffene haben eine Verblitzung. Diese ist sehr schmerzhaft, heilt aber mit Augensalbe meist schnell wieder ab. Die Augenlinse kann durch UV-Strahlung trüb werden; man spricht von der Katarakt. Diese lässt sich durch eine Operation behandeln. Dabei wird die trübe Augenlinse abgesaugt und durch eine klare Kunstlinse ersetzt.
UV-Strahlung kann der Netzhaut bleibende Schäden zufügen. Die Makula ist besonders empfindlich. Sie ist der
Teil der Netzhaut, mit dem wir scharf sehen; hier ist die Dichte der Sehzellen am höchsten. Kommt es zur Schädigung der Makula, wird die Sehschärfe schlecht. Im schlimmsten Fall droht die Erblindung.
Bei Sonnenbrillen muss man zwischen UV-Schutz und Blendschutz unterscheiden. Entscheidend für die Qualität einer Brille ist der UV-Schutz der Gläser, da nur dieser unsere Augen vor der schädlichen UV-Strahlung schützen kann. UV-Schutz gibt es auch bei un- getönten Brillengläsern. Der Blendschutz wird durch die Tönung der Gläser erreicht. Er ist auch für den Laien gut erkennbar: Je dunkler die Brille, desto größer der Blendschutz. Der UV-Schutz kann nur vom Fachmann ermittelt werden.
Beim Kauf einer Brille sind wir auf die Angaben vom Hersteller angewiesen. Bei grellem Licht werden unsere Pupillen eng. Sonnenbrillen ohne ausreichenden UV-Schutz sind besonders gefährlich, da durch die Tönung die Engstellung der Pupillen wegfällt und die
Eine gute Sonnenbrille hält auch UV-Strahlen ab
schädlichen UV-Strahlen ungehindert in die Augen einfallen können. Es kommt zur Schädigung, weil wir uns in falscher Sicherheit wiegen.
Im Gebirge oder am Meer sollten wir eine Sonnenbrille der EU Kategorie 3 tragen (82 bis 92 Prozent Lichtabsorption). Im Flachland reicht Klasse 2 (57 bis 82 Prozent). Für Hochgebirge und Gletscher ist die Klasse 4 ratsam (92 bis 97 Prozent). Für den Straßenverkehr sind die Sonnenbrillen der Klasse 4 nicht mehr erlaubt. Kinderaugen reagieren besonders empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung. Kinder sollten in der Sonne einen Sonnenhut oder eine Sonnenbrille vom Optiker tragen.
Fazit: Eine Sonnenbrille sollte vor UV-Strahlung schützen, nicht bloß durch Tönung die Blendung vermeiden. Unsere Autorin Birgit Hartmann ist niedergelassene Augenärztin in Dinslaken.