Diesen Monat wird die Brücke geliefert
Die Arbeiten an der Wupper zwischen Solingen und Leichlingen liegen voll im Zeitplan. Die 40 Meter lange und 17 Meter breite Behelfsbrücke wird definitiv noch in diesem Jahr eröffnet. Dann wird das alte Bauwerk abgerissen.
LEICHLINGEN/SOLINGEN Auf Hochtouren laufen die Bauarbeiten für die Behelfsbrücke über die Wupper im Bereich Nesselrath / Haasenmühle. „Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt Nina Lajios. Die Ingenieurin der Technischen Betriebe Solingen (TBS) erwartet in diesem Monat die Anlieferung der Module der gut 40 Meter langen Brücke. Vor Ort wird das Bauwerk dann zusammengebaut, im November soll die Behelfsbrücke eingehängt werden, sofern
„Keiner hat uns bei den Planungen Steine in den Weg gelegt“Nina Lajios
Technische Betriebe Solingen
weiter alles nach Plan verläuft. „Danach sind noch Asphaltarbeiten erforderlich. Der Eröffnungstermin ist aber definitiv noch in diesem Jahr“, verspricht Nina Lajios.
Stadtdirektor und Baudezernent Hartmut Hoferichter ist zuversichtlich, dass im Laufe dieses Monats die Brückenmodule angeliefert werden: „Dann steht der Einhängung der Behelfsbrücke im November nichts mehr im Weg.“
Im Sommer vergangenen Jahres hatte die marode Wupperbrücke in Nesselrath zwischen Solingen und Leichlingen gesperrt werden müssen. Risse hatten sich unterhalb der Brücke an den Stützen gebildet – für die Ingenieure der Technischen Betriebe hatte sich daraufhin dringender Handlungsbedarf ergeben. Im Zuge der regelmäßigen Überprüfungen waren die Schäden an der Wupperbrücke aufgefallen.
Grundsätzlich werden die Brücken im Solinger Stadtgebiet jährlich in Augenschein genommen. Alle drei Jahre gibt es eine gründliche Untersuchung und alle sechs Jahre eine Hauptprüfung. Zunächst war die Brücke voll gesperrt worden, später wurde eine enge Fahrspur für Autos bis zu 3,5 Tonnen freigegeben. Eine Ampel regelt aktuell dort den einspurigen Verkehr.
Das soll schon bald der Vergangenheit angehören. Steht die Behelfsbrücke, und wird sie noch dieses Jahr für den Verkehr freigegeben, kann das alte Bauwerk über der Wupper abgerissen werden und unverzüglich danach mit dem Neubau begonnen werden. 1,8 Millionen Euro kostet das Provisorium, 60 Prozent fördert davon das Land. Den Rest teilen sich Solingen und der Rheinisch-Bergische-Kreis. Diese Aufteilung gilt auch für die neue Brücke, die voraussichtlich im März 2019 in Angriff genommen wird. Der Neubau kostet allerdings doppelt so viel wie die Behelfsbrücke. Im Frühjahr 2021 soll die neue Wupperbrücke stehen – die Behelfsbrücke wird wieder abgebaut.
Ein positives Beispiel von Arbeitsteilung zwischen Solingen und dem Rheinisch-Bergischen-Kreis ist der Brückenschlag über die Wupper allemal. „Wir kümmern uns um die Bauplanung und technische Ausführung, der Rheinisch-Bergische-Kreis hat die Fördergelder akquiriert“, erklärt Nina Lajios. Sie hebt auch das „unheimliche Tempo“hervor, das nicht nur die Behelfsbrücke, sondern auch den Brückenneubau entstehen ließen. „Wir haben nur ein Jahr für diese Entscheidung und erste Umsetzungen gebraucht, obwohl zwei Bezirksregierungen, das Land und zwei Städte beziehungsweise Kreise beteiligt sind. Keiner hat uns Steine in den Weg gelegt“, sagt die Ingenieurin.
Zuletzt wurden an der Stadtgrenze zwischen Solingen und Leichlingen die Unterbauten für die Behelfsbrücke angelegt und Betonarbeiten erledigt. Sind diese vorbereitenden Arbeiten erledigt, können die ersten Module der gut 17 Meter breiten Brücke auf den Weg gebracht werden. Die Stahlkonstruktion wird die Verkehrssituation deutlich entspannen. Zumal neben Fußgängern und Radfahrern sowie Autofahrern auch Lastwagen und die Busse der Linie 250 die Behelfsbrücke befahren dürfen – selbst im Gegenverkehr.