Borussen rechnen sich Chancen bei Para-WM aus
(tino) Thomas Schmidberger und Valentin Baus haben die Latte bei ihren letzten Weltmeisterschaften selbst hoch gelegt. Die beiden Rollstuhl-Tischtennisspieler der Borussia kehrten als Weltmeister (Baus) und Vize-Weltmeister zurück. Und jetzt wollen die beiden bei der Para-Tischtennis-WM (17. bis 20. Oktober) im im slowenischen Celje wieder aufs Siegertreppchen.
Auch Sandra Mikolaschek, mit ihr haben Schmidberger und Baus zuletzt die deutsche Mannschaftsmeisterschaft gewonnen, will dieses Mal rauf aufs Siegespodest. Die Borussen gelten als aussichtsreiche Medaillenanwärter. Das kann man über Ben Despineux, der einzige Borusse bei der Para-WM, der nicht im Rollstuhl sitzt, nicht sagen. Doch der Belgier war schon zweimal Mannschaftseuropameister in seiner Schadenklasse und ist für Überraschungen gut.
So wie Baus, als er 2014 in der Wettkampfklasse 5 (niedrige Querschnittlähmung) mit gerade mal 18 Jahren Weltmeister wurde. „Ich bin mit wenigen Erwartungen ins Turnier gestartet – und plötzlich war ich im Finale“, blickt Baus zurück. Und auch dort setzte er sich durch, gewann sensationell Gold. Mit einem sehr abgebrühten Auftreten, passend zu seinem Naturell. Denn Baus ist mental stark und ein „Zocker an der Platte“, wie Bundestrainer Volker Ziegler urteilt.
Der Titelverteidiger gilt aber dennoch nicht als Favorit, denn in der Weltrangliste steht Baus aktuell auf Position fünf. Schmidberger hingegen hat in der WK 3 (hohe Querschnittlähmung) die Spitzenposition der Weltrangliste inne. Auch sein Sieg bei den China Open, wo er im Finale seinen Dauerkonkurrenten Feng Panfeng bezwang und als Weltranglistenerster ablöste, macht den Borussen zum WM-Favoriten. „Ich bin bereit. Die WM kann kommen“, meint Schmidberger. „Wir haben uns gemeinsam mit dem türkischen Nationalteam beim letzten Vorbereitungslehrgang den WM-Feinschliff geholt.“
Sandra Mikolaschek (WK 4/mittelhohe Querschnittlähmung) möchte bei der zweiten Einzel-WM ihrer Karriere das Viertelfinale von 2014 toppen und sich in die Medaillenränge vorspielen. Die 21-Jährige geht als aktuell Vierte des Weltrankings in das Turnier. Mikolaschek konnte in diesem Jahr bereits mit Siegen bei den Slovenian Open und den Lignano Master Open auf sich aufmerksam machen. Da sollte für die Borussin doch auch bei der Weltmeisterschaft in Slowenien etwas möglich sein.