Ökologische Mustersiedlung am Bohofsweg beschlossen
LEVERKUSEN „Da haben wir doch endlich den ersten Stein gesetzt“, sagte Klaus Wolf nach der gemeinsamen Sitzung von Bauausschuss und Bezirk III hocherfreut. Leverkusen bekommt eine „Ökologische Referenzsiedlung“. Die soll auf der Freifläche in Mathildenhof östlich des Bohofswegs entstehen. Nach langen Vorberatungen und einigen vorgetragenen Bedenken hoben sämtliche Vertreter beider politischer Gremien die Hand für eine gemeinsame Erklärung, die nun noch von der Verwaltung ausformuliert werden soll.
Bauausschuss-Vorsitzender Peter Ippolito fasste den Konsens zusammen. Ganz wichtig ist allen Ratsfraktionen, dass die angrenzende Sportanlage weiterhin ohne Einschränkung von SV Bergfried und Schulen genutzt werden kann. Unstrittig ist auch die Errichtung einer neuen Kindertagesstätte. Es sollen sowohl Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen, als auch Geschosswohnungsbau. Die Mehrfamilienhäuser sollten im unteren Bereich geplant werden, die niedrigeren Einfamilienhäuser auf dem oberen gelegenen Gelände, damit die unterschiedlichen Höhen optisch angeglichen erscheinen.
Beim Thema Parken war man sich einig, dass genügend Stellplätze auf den Baugrundstücken entstehen müssten und Tiefgaragen unter den Mehrfamilieneinheiten. Auf keinen Fall dürften in der neuen Siedlung die bestehenden Park-Probleme der umliegenden Wohngebiete gelöst werden, wurde zu Protokoll gegeben. Da müssten andere Lösungen her, denn schon jetzt sei die Hauptstraße zugeparkt und Rettungswege häufig blockiert.
Dem Konsens war eine rege Diskussion vorausgegangen, in der sich jedoch alle für die Ergänzung „ökologische Referenzsiedlung“durch Bündnis 90/Die Grünen erwärmt hatten. In der SPD und bei der Bürgerliste hätte man lieber mehr Geschosswohnungsbau, beziehungsweise Sozialwohnungen gehabt statt der 20 bis 30 Doppel- und Einfamilienhäuser.
In der CDU will man keine Bauherren, die den ökologischen Ansatz mit der Faust in der Tasche akzeptieren, sondern die sich bewusst für eine solche Mustersiedlung entscheiden. Und die Grünen können sicher sein, nach diesem Kompromiss Krach mit den Naturschützern zu bekommen, denn eigentlich sollte dieses Gebiet am Gut Meckhofen nicht bebaut werden.