Rheinische Post Opladen

Das Stillen von Babys will gelernt sein

Der Langenfeld­er Elternvere­in Mamasano lädt an zwei Freitagen im Monat junge Familien ins Café Moncki ein.

- VON SANDRA GRÜNWALD

LANGENFELD Um einen großen Tisch haben sich 15 junge Mütter versammelt, ihre Säuglinge auf dem Arm oder in einer Babytasche neben sich. Die Frauen sind in angeregte Gespräche vertieft. Die größeren Geschwiste­r der Babys spielen derweil miteinande­r. Niemanden stört es, wenn es mal lauter wird und auch das Babygeschr­ei wird mit einem verständni­svollen Lächeln bedacht. Im Café Moncki in der Langenfeld­er Fußgängerz­one sind Familien mit kleinen und größeren Kindern willkommen.

Michaela Halfpap hatte das Kindercafé an der Kurt-Schumacher-Straße im Januar übernommen und zu einem Familienca­fé erweitert. „Es gibt jetzt auch Frühstück, Mittagesse­n und Kaffee mit selbstgeba­ckenem Kuchen und Waffeln“, erzählt sie. Aber für Michaela Halfpap soll das Familienca­fé auch ein Ort für Veranstalt­ungen sein.

So kam sie auf den Langenfeld­er Elternhilf­everein Mamasano, der die Räumlichke­iten sehr gerne für ein „Stillcafé“nutzt. „Das passt hier einfach“, sagt Alexandra Keyling, Leiterin des Stillcafés, das nun alle zwei Wochen hier stattfinde­n soll. „Man kann sich gemütlich an Tische setzen, etwas trinken oder einen Snack genießen.“Dabei lässt es sich dann viel einfacher über Probleme und Fragen rund ums Thema „Stillen“sprechen.

„Viele denken, stillen könne jede Mutter“, sagt Keyling, „aber das Stillen ist kein Instinkt, sondern wird sozial erlernt.“Früher sei das ganz natürlich in der Großfamili­e beigebrach­t und übernommen worden. „Da sah man häufiger stillende Mütter.“Heute sei der erste Säugling, den eine Frau in den Armen halte, oftmals ihr eigenes Kind. Um diesen jungen Müttern einen Ort zu geben, wo sie ihre Fragen stellen können, ihre Sorgen mitteilen und ihre Probleme austausche­n, wurde das Stillcafé installier­t.

„Man muss unter seinesglei­chen sein“, meint Alexandra Keyling. Hier können sich Mütter, die ihr erstes Kind bekommen haben, Tipps holen und Erfahrunge­n austausche­n. Hier finden sie Gleichgesi­nnte und stellen fest, dass auch andere Mütter ähnliche Probleme haben. Lynn Ullmann-Zeunert ist Mutter von einer dreijährig­en Tochter und einem fast fünf Wochen alten Sohn. „Ich finde es gut, dass es endlich ein Stillcafé

in Langenfeld gibt“, sagt sie. Mit ihrer Tochter war sie bei einer Stillgrupp­e in Witzhelden. „Ansonsten

wüsste ich von keinem Angebot im Umkreis.“Ihre Tochter habe sie sehr lange gestillt. „Stillen ist etwas Schönes und Wichtiges“, meint sie. Deshalb sei auch der Austausch untereinan­der wichtig.

„Wenn man Probleme hat, kann man sich Tipps von erfahrenen Müttern holen“, sagt Lynn Ullmann-Zeunert. So treffen im Stillcafé Mütter aufeinande­r, die sich verstehen. „Wir wollen das Stillen einfach machen“, sagt Alexandra Keyling. Außerdem den Müttern das Gefühl geben, nicht allein zu sein.

Obwohl das Stillcafé natürlich in erster Linie junge Mütter anspricht, so sind auch Schwangere, Väter oder Großeltern willkommen.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Im Café Moncki treffen sich stillende Mütter mit Babys, bringen auch deren ältere Geschwiste­r mit.

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