„Herbstzauber“und Klimawandel
In der weithin angesehenen Leverkusener Europa Union gab es in dieser Woche Zoff: Der Klimawandel sorgte intern für schlechtes Klima. Oder besser: Es ging um Diskussionskultur. Der Künstler Gergor Merten – und offenbar nicht nur er – hatte es dem Vorsitzenden, Hans-Georg Meyer, übel genommen, dass der in einer Rundmail einen angekündigten Diskussionsabend mit beigelegten Statements von Kritikern der Kritiker des Klimawandels vorbelastet hatte. Merten trat aus. Meyer entschuldigte sich für seine voreilige Parteinahme.
Das Thema Klimawandel und der Umgang mit ihm hat also Sprengkraft. Was wissen wir wirklich darüber, was können wir vermuten? Dass der tolle Sommer und der Goldene Herbst womöglich mit dem Klimawandel zusammenhängt? Ein Danaer-Geschenk also, ein trojanisches Pferd der Wettergötter? Sind womöglich dieser Super-Herbst und vergangene Wetterrekorde im Sommer nur Vorboten der sich weiter ausbreitenden Polschmelze und umso heftigerer Überschwemmungen? Wir wissen es nicht.
Ein schlechtes Gewissen sollten wir deswegen aber nicht haben und den sonnigen Herbst in vollen Zügen genießen. Schon heute besteht Gelegenheit dazu, wenn im Schlosspark Morsbroich erstmals ein großer Herbstmarkt mit 150 Ständen an drei Tagen öffnet. Handwerkskunst und Delikatessen erwarten die Besucher. Und auch der Wetterbericht stimmt. Einen guten Zweck hat es auch: Die Märkte in Morsbroich sind Teil des Konzepts des Museumsvereins, das das Schloss retten soll. Gelingt das, so wäre das sicher gut für das Klima in Leverkusen.
Bernd Bussang