Bayer Giants peilen den nächsten Derbysieg an
Die Leverkusener Basketballer empfangen am Freitag die RheinStars Köln in der Ostermann-Arena. Ziel ist der fünfte Sieg im fünften Spiel.
LEVERKUSEN Euphorie ist bei den Bayer Giants zu spüren. „Das merke ich in jedem Training“, sagt Trainer Hansi Gnad. Schließlich sind die Leverkusener Basketballer mit vier Siegen in Folge in die Zweitliga-Saison (ProB) gestartet. Am Freitagabend soll gegen die RheinStars Köln der fünfte her (19.30 Uhr). Da bei den Domstädtern wohl gleich mehrere Spieler verletzt sind, stehen die Chancen der Giants gut.
„Leon Baeck fällt schon die ganze Saison aus“, sagt Gnad. Dazu hat sich Tim van der Velde gleich im ersten Spiel den Finger ausgekugelt. Zuletzt musste auch noch Center Yasin Kolo, der in dieser Spielzeit bereits 60 Punkte erzielt hat, die Partie gegen Schwenningen vorzeitig beenden. Die Domstädter sind damit freilich etwas leichter auszurechnen. „Wenn wir sie ihrer Stärken berauben, können wir ungeschlagen bleiben“, betont der Coach.
Gnad spielt damit vor allem auf den US-Amerikaner Tucker Haymond an. Mit 21,3 Punkten im Schnitt ist er interner Topscorer, nimmt sich aber auch sehr viele Würfe. Seine Dreierquote liegt lediglich bei 23,8 Prozent. Gnad warnt zudem vor dem Franzosen Silvio Mendes Mateus. Aber es läuft noch nicht für die Kölner, die sich nach der vorigen Saison freiwillig aus der ProA in die schwächere ProB zurückgezogen haben. Die Truppe von Trainer Matt Dodson ist mit vier Niederlagen in die Spielzeit gestartet. „Sie gehören auf keinen Fall da unten hin“, ist sich Gnad sicher. Deutlich unterlagen die Kölner in keiner Partie. „Es zeigt wieder einmal, wie ausgeglichen die Liga ist.“
Daher hofft der Trainer auf stimmgewaltige Unterstützung in der Ostermann-Arena. „Köln wird viele Zuschauer mitbringen“, ist der 55-Jährige überzeugt. „Nicht, dass da am Ende weniger Leverkusener sitzen.“Der Derby-Charakter der Begegnung sei nicht zu unterschätzen. Auch für Rückkehrer Dennis Heinzmann ist die Partie eine besondere. Schließlich geht es für den Giants-Center gegen seine ehemalige Mannschaft. Von der Qualität seines neuen (alten) Teams ist der 27-Jährige überzeugt: „Wir treten als geschlossenes Kollektiv auf und haben in den vergangenen Partien bewiesen, dass wir qualitativ breit besetzt sind.“
Bei den Leverkusenern ragen stets andere Spieler heraus. Die Ausgeglichenheit des Kaders und daraus folgende Unberechenbarkeit ist bislang eine der größten Stärken von Bayer. Klar möchte Gnad diese erhalten und ärgert sich, wenn einer seiner Spieler mangels Disziplin vom Feld geschickt wird. Ron Mvouika flog zuletzt beim 84:68-Derbyerfolg in Rhöndorf, weil er mit den Schiedsrichtern diskutiert hatte. „Da haben wir unter der Woche ein Tacheles-Gespräch geführt“, berichtet Gnad. „Aber ich weiß, wie schnell sowas passieren kann, nur sollte es nicht noch mal vorkommen.“
Um mehr als Sport geht es bei der Becherspende. Wer sich das Pfand für seinen Trinkbecher nicht zurückholt, sondern spendet, hilft damit Noah Berge. Der ehemalige Basketballer der Dresden Titans hat sich bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt und wird wohl für immer auf Hilfe angewiesen sein. „Wir sind alle schockiert über den schlimmen Unfall von Noah Berge und denken an ihn und seine Angehörigen und Freunde. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir ihm aus der Ferne unsere Unterstützung auf diese Weise zukommen lassen“, sagt Abteilungsleiter Frank Rothweiler.
„Wenn wir sie ihrer Stärken berauben, können wir ungeschlagen bleiben“Hansi Gnad
Trainer der Bayer Giants