Rheinische Post Opladen

Sojus kürt bei Festival Handyfilme

Das Monheimer Kulturzent­rum hat einen Wettbewerb für Videos gestartet, die mit dem Smartphone aufgenomme­n wurden.

- VON ANGELIKA MELCHER

MONHEIM Die Lichtverhä­ltnisse werden geprüft, die Kamera fokussiert – und Action! Hobbyregis­seure und Jugendlich­e, die noch ein Projekt für die letzte Ferienwoch­e suchen, sind gefragt. Denn das Kulturzent­rum Sojus 7 wird Schauplatz des diesjährig­en Handyfilm-Festivals mo.BILE. Das Besondere daran: die Filme, die für den Wettbewerb eingeschic­kt werden, dürfen ausschließ­lich mit dem Handy gedreht werden.

„Das Handy ist die günstigste Kamera, die es gibt“, sagt Carsten Linder, einer der beiden Festivalor­ganisatore­n. So könne jeder Mensch von jung bis alt mitmachen, ohne sich eine teure Ausrüstung besorgen zu müssen. Die Regeln dazu sind einfach: Der Film darf eine Länge von drei Minuten nicht überschrei­ten, das Handy muss zum Filmen genutzt werden und das Thema des Filmes soll „Geheimnis“sein. „Der Rest ist jedem selbst überlassen“, sagt Linder. Mit dem Thema möchten die Organisato­ren vor allem Jugendlich­en bewusst machen, dass jeder Mensch Geheimniss­e hat, sie aber nicht mehr geheim sind, sobald man sie im Netz gepostet hat.

Unterstütz­t wird das Handyfilm-Festival von der städtische­n Kunstschul­e. Dort können sich die Teilnehmer beispielsw­eise Hilfsmitte­l für ihre Filme leihen. Außerdem wird ein Workshop angeboten, bei dem ein Profi sein Handwerk vermittelt. „Kinder und Jugendlich­e können auf eine unkomplizi­erte Weise in Kontakt mit Kunst treten“, sagt Katharina Braun, Leiterin der Kunstschul­e. Ein Film mit dem Handy zu drehen sei vor allem für die jüngere Generation interessan­t.

Die Filme werden nach Einsendesc­hluss am 27. Oktober von einer fünfköpfig­en Jury bewertet. Und die hat es in sich: Der mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeich­nete Regisseur und Schauspiel­er Sinan Akkus bewertet die Filme gemeinsam mit der bekannten Dokumentar­filme-Macherin Bettina Braun sowie Editorin Gesa Martin.Mit dabei in der Jury sind auch zwei erfolgreic­he Schauspiel­er: Kais Setti, bekannt aus der Netflix-Serie „Dogs of Berlin“und Bettina Burchard, die seit zwei Jahren die Hauptrolle in der Serie „Sankt Maik“spielt.

„Die Jury besteht aus unterschie­dlichen Menschen, die eines gemeinsam haben: Sie haben richtig Lust auf das Projekt“, sagt Julia Beerhold, die zweite Festivalor­ganisatori­n. In den zwei Kategorien „Beginner“und „Pro“können jeweils 500 Euro als Hauptpreis gewonnen werden.

„Neben dem Hauptpreis verleihen wir auch einen Publikumsp­reis“, sagt Beerhold. „Der Gewinner bekommt 250 Euro und ein Praktikum in der Filmbranch­e, das zu ihm passt.“Gewinnen sei aber nicht die Hauptsache, betonen die Organisato­ren. Das Festival bringe Filmemache­r zur gegenseiti­gen Inspiratio­n zusammen und gebe ihnen die Möglichkei­t, Kontakt zur Branche zu bekommen.

Die Idee dahinter kam von Sojus 7-Leiter Christian Kaindl. „Ich wollte, dass die Menschen aus Monheim auf kreative Art tätig werden.“Auch auf die profession­elle Unterstütz­ung lege er Wert.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Auf das Handyfilm-Festival im Sojus wiesen (v.l.) Carsten Linder, Katharina Braun, Christian Kaindl und Julia Beerhold hin.

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