Bayer 04 hofft auf Punkte und interne Ruhe
LEVERKUSEN Die Länderspielpause hat Bayer Leverkusen vor allem aus psychologischer Sicht gut getan. Mit einem torlosen Remis in Freiburg, das von allen Verantwortlichen unisono als Erfolg gewertet wurde, ging es in die rund zweiwöchige Unterbrechung des Ligabetriebs. Zeit, die bislang missglückte Saison in Ruhe zu analysieren. Einzig die Posse um Leon Baileys verweigerten ersten Länderspiel-Einsatz für Jamaika sorgte für Gesprächsstoff. Die Aufregung der vergangenen Wochen hat sich davon abgesehen weitgehend gelegt.
Die mindestens latent glimmende Trainerdiskussion hat Sportgeschäftsführer Rudi Völler nach der Nullnummer im Breisgau als „Schwachsinn“abgetan. Dass Leverkusen vor dem Kellerduell (Samstag, 15.30 Uhr) gegen den Drittletzten Hannover 96 als Tabellenvierzehnter (sieben Punkte) weit hinter seinen Ambitionen hinkt, ist allerdings nach wie vor ein Fakt für Fans und Klub.
Gegen die Hannoveraner ist daher ein Sieg Pflicht. Ansonsten droht der Anschluss an höhere Gefilde endgültig verloren zu gehen. Ein Blick auf das Programm bis zur nächsten Länderspielpause verdeutlicht das Dilemma der Werkself. Es geht in der Liga nach Bremen, gegen Hoffenheim und nach Leipzig, im Pokal nach Mönchengladbach und in der Europa League um den Sieg in Gruppe A – sieben Spiele bis zum 11. November, die für den Ausgang der Saison prägend sein dürften.
„Wir wollen gegen Hannover drei Punkte hier behalten, ganz klar“, kündigt Coach Herrlich an. Dann sehe die Lage in der Tabelle „besser“, wenn auch nicht „sehr gut“aus. Mit der Kritik an seiner Person kann Herrlich nach eigenen Worten umgehen. Das gehöre zum Geschäft. „Der Start in die Liga war mit drei Niederlagen nicht gut und dem laufen wir jetzt ein wenig hinterher“, konstatierte der 46-Jährige.
Aus personeller Sicht hat sich die Lage unterm Bayer-Kreuz nur unwesentlich entspannt. Zwar haben die Langzeitverletzten Panagiotis Retsos und Julian Baumgartlinger schon Fortschritte gemacht, doch für Hannover kommen beide noch nicht in Frage. Ebenfalls ausfallen wird Charles Aránguiz, der nach wie vor nur individuell trainiert.