Pasta in Perfektion
Von dampfenden Tellern steigt köstlicher Tomatenduft auf. Die langen Nudeln wickeln sich um die Gabel – Spaghetti Bolognese ist eins der Lieblingsgerichte der Deutschen. Egal ob Penne, Tagliatelle oder Fusilli – was wäre die Welt ohne Pasta? Mindestens dreimal die Woche landet sie bei uns auf dem Speiseplan. „Nudeln mag einfach jeder“, sagt Kristina Marino (66) aus Willich. Die Hobbyköchin liebt die mediterrane Küche und führt seit vielen Jahren den Blog „Pasta selber
mit der italienischen Küche, obwohl die Nudel vermutlich in China erfunden wurde. Mit einem Pro-Kopf-Verzehr von 26 Kilogramm im Jahr liegen die Italiener weltweit vorne und werden nicht zu Unrecht als Nudelkenner schlechthin bezeichnet. Auch die Deutschen lieben Pasta, essen allerdings nur rund acht Kilo im Jahr.
Vor der Zubereitung eines selbst gemachten Pastagerichtes muss man sich entscheiden: Pasta „fresca“oder „secca“– also frische oder getrocknete Nudeln. „Da gibt es große Unterschiede, vor allem in der Zubereitung und im Geschmack“, sagt Bloggerin Marino. Frische Nudeln bräuchten nur eine Kochzeit zwischen zwei und fünf Minuten, getrocknete Spaghetti beispielsweise mindestens acht. Durch den Prozess des Trocknens wird die Pasta konserviert und lässt sich länger aufbewahren. Selbst hergestellte, durchgetrocknete Nudeln seien einige Wochen haltbar. Industriell hergestellte Nudeln halten sich circa ein Jahr, da sie oft kein Ei enthalten.
Das Ei im Teig sorgt für eine gelblichere Farbe und einen weichen Geschmack. Außerdem wird die Masse geschmeidiger und lässt sich leichter verarbeiten. Frische Nudeln kocht man sofort. „Man kann nicht pauschal sagen, dass frische Nudeln immer besser schmecken, aber man sollte es einfach ausprobieren, ein Unterschied ist da“, erzählt die Hobbyköchin. Den Spritzer Olivenöl im Wasser oder die Nudeln kalt abzuschrecken, braucht es aber bei der Zubereitung beider Nudelvarianten nicht.
Eigene Pasta herzustellen ist tatsächlich kinderleicht. „Man benötigt eigentlich nur eine Arbeitsplatte und ein Nudelholz“, sagt die Willicherin. Aus Wasser, Mehl, Eiern, Salz und ein wenig Olivenöl formt man eine Masse. Die fertige Teigkugel muss anschließend in Klarsichtfolie verpackt 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen. Danach kann man sie zu Teigplatten ausrollen und in Form schneiden. Am einfachsten gelingen Marino zufolge Bandnudeln. Auch Tortellini, Lasagne und Ravioli seien für Anfänger geeignet. Wie bei allen Sorten richtet sich die Breite der Nudel nach dem jeweiligen Gericht. Als allgemeine Faustregel gilt: Je schwerer die Sauce, desto breiter die Pasta. Wer häufiger eigene Nudeln machen möchte, für den lohnt sich die Anschaffung einer Pastamaschine. So gelingt die Herstellung schneller und gründlicher. Außerdem gibt es für die Maschine verschiedene Aufsätze, mit denen Formen kreiert werden können, die per Hand nicht zu fertigen sind. Zum Beispiel sehr dünne Capellini für Suppen. Bevor sie im Kochtopf landen, sollten dieselbst gefertigten Nudeln kurz auf einem ausgebreiteten, mit Mehl bestäubten Tuch antrocknen. Alternativ gibt es platzsparende Pastatrockner.
Bei über 300 verschiedenen Nudelsorten und vielen verschiedenen Arten der Zubereitung kann man sich nach Herzenslust immer wieder neu ausprobieren. Auf dem Markt erscheinen sogar ständig neue Nudelvarianten, sogar Alternativen aus Wurzeln oder Hülsenfrüchten. Die sogenannten „Zoodles“, Spaghetti aus Zucchini, liegen schon seit längerer Zeit im Trend, haben aber mit der herkömmlichen Pasta nicht mehr viel zu tun. „Nach Trends richte ich mich nicht, ich koche nach Rezepten, die mir schmecken. Alles was ich fotografiere, wird nachher auch gegessen. Fertigsaucen oder Pesto aus dem Glaus kommen bei mir allerdings nicht auf den Tisch“, sagt Kristina Marino. Für ihre Kreationen verwendet die Bloggerin am liebsten frisches Saisongemüse. Für den Herbst zum Beispiel mit Kürbis. Fast jeden Geschmack trifft man mit Bolognese- oder Lasagnevariationen. Rezeptvorschlag
Herbstliche Pasta mit Kürbis von Kristina Marino
Zutaten für 2 Personen:
1/2 kleiner Hokkaidokürbis (ca. 500 g)
1 Knoblauchzehe frischer Thymian
2 EL Olivenöl
2 Portionen selbst gemachte Pasta 2 EL Butter
Salz, Pfeffer
40 g frischer Parmesan
Zubereitung:
Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Kürbis waschen, trocknen und halbieren. Mit einem Esslöffel die Kerne entfernen. Die eine Hälfte anderweitig verwenden. (In der Zwischenzeit in Frischhaltefolie verpackt im Kühlschrank aufbewahren).
Die andere Hälfte in mundgerechte Würfel schneiden. Knoblauchzehe hacken. Thymian von den Stielen zupfen. In einer Schüssel die Kürbiswürfel mit dem gehackten Knoblauch, dem Thymian, Olivenöl, Salz und Pfeffer mischen.
Auf dem Backblech verteilen und ungefähr 20 Minuten backen, bis der Kürbis so weich ist, dass man ihn bequem essen kann.
In der Zwischenzeit die Pasta kochen. Die Butter in einem Topf zerlassen und die abgetropfte Pasta in der Butter schwenken.
Die Pasta auf zwei tiefe Teller verteilen. Den gebackenen Kürbis auf der Pasta verteilen und schön anrichten. Den Parmesan grob über die Pasta hobeln und sofort servieren.