„Abrechnung im Kaufhaus Riedel“
Premiere für das neue Stück der Drama-Ticker im fiktiven Einzelhandelsmilieu.
LEVERKUSEN Eine saubere WC-Anlage ist die beste Empfehlung für ein Kaufhaus. Das zumindest war die Devise des verstorbenen Seniorchefs, die Irmchen nach wie vor beherzigt. Schließlich hat sie als Klofrau eine entscheidende Position im Kaufhaus Riedel, mit dem es augenscheinlich bergab geht.
Die Kunden bleiben aus und das wiederum vermiest die Laune von Besitzerin Silke Riedel zusätzlich, falls es da überhaupt noch etwas zu verschlechtern gibt. Ihre Auftritte sind gefürchtet von der Belegschaft, die sich im Pausenraum von Rüffeln und Einsparmaßnahmen der ungeliebten Chefin erzählt. Die Drama-Ticker haben ein marodes Traditionsgeschäft, das die besten Jahre hinter sich hat, auf die Bühne geholt. „Abrechnung im Kaufhaus Riedel“heißt das neue Stück, das am Samstag am neuen Theater-Ort in der Bundeshalle Premiere feiert.
Geschrieben hat es Holger Klän, Sohn von Theatergründer- und Leiter Walter Klän, der zudem Regie geführt hat. Die Mischung von Charakteren bei Personal und Kundschaft, die er in seiner Verwechslungskomödie mit Krimi-Touch angelegt hat, bot für jeden der elf Darsteller eine Figur, mit der sich der Einzelne identifizieren konnte. Allen voran Gudrun Hajek, die wie Wolfhardt Weß in der Rolle des Kaufhaus-Detektivs zu den Urgesteinen der Theatergruppe gehört, die sich aus der Bürgervereinigung Kolonie II und III in Verbindung mit der heutigen Kirchengemeinde St. Stephanus gegründet hat. Sie hat besonderen Spaß an ihrer Rolle als beredte Klofrau mit rheinischem Tonfall, die zum harten Kern des tratschenden Stammpersonals gehört. Ebenso Renate Peters, von der man im Geschäft nur die markante Stimme kennt, weil sie für die Durchsagen zuständig ist und zur Kaffeepause in Erscheinung tritt. Jürgen Ehlen sorgt als Hausmeister für Ordnung, Volker Jung spielt den Jupp, der vom Jobcenter vermittelt wurde.
Dort taucht auch Jutta (Renate Ehlen), die nachts im Eingang campiert, regelmäßig auf. Sie gehört noch zum Team, obwohl Silke Riedel (Martina Dietrich) sie gefeuert hat. Dieses Schicksal droht auch Friseurin Elli (Claudia Pradetto), die sich mehr auf den Einsatz von Haarspray als auf den Umgang mit der Schere versteht. Die Zeitungs- und Zigarettenverkäuferin (Heike Schmitz) wird von der Chefin gemobbt, aber von Kolleginnen schon deswegen geschätzt, weil sie hochprozentige Fläschchen unter der Theke hervorzaubert, mit deren Hilfe sich die Trübsal ertragen lässt.
Nur an Rudi (Klaus Triebel) scheinen die ganzen Schikanen abzuprallen, er steht auf starke Frauen wie „die Riedel“, die auf einmal wie weichgespült erscheint. Was ist da passiert? Das fragen sich die Angestellten und schmieden nach Feierabend dunkle Pläne. Da steht plötzlich Heidi Wurth als einzige, aber gute Kundin im Raum... Fans der Drama-Ticker erwarten zwei vergnügliche Stunden bis zur Auflösung.
Aufführungen „Abrechnung im Kaufhaus Riedel“: 27. und 30. Oktober, 2. November je 20 Uhr, 4. November, 15 Uhr im Pfarrsaal Bürrig („Bundeshalle“), Heinrich-Brüning-Str. 135. Eintritt sieben Euro. Und: 23. November,19.30 Uhr, Hoffnungskirche, Solinger Straße; 13. Januar, 15.30 Uhr im Awo-Seniorenheim Tempelhofer Str.; 20. Januar, 15 Uhr Ev. Kirche Leichlingen; 3. Februar, 15 Uhr Awo Rheindorf.