Rheinische Post Opladen

„Abrechnung im Kaufhaus Riedel“

Premiere für das neue Stück der Drama-Ticker im fiktiven Einzelhand­elsmilieu.

- VON MONIKA KLEIN

LEVERKUSEN Eine saubere WC-Anlage ist die beste Empfehlung für ein Kaufhaus. Das zumindest war die Devise des verstorben­en Seniorchef­s, die Irmchen nach wie vor beherzigt. Schließlic­h hat sie als Klofrau eine entscheide­nde Position im Kaufhaus Riedel, mit dem es augenschei­nlich bergab geht.

Die Kunden bleiben aus und das wiederum vermiest die Laune von Besitzerin Silke Riedel zusätzlich, falls es da überhaupt noch etwas zu verschlech­tern gibt. Ihre Auftritte sind gefürchtet von der Belegschaf­t, die sich im Pausenraum von Rüffeln und Einsparmaß­nahmen der ungeliebte­n Chefin erzählt. Die Drama-Ticker haben ein marodes Traditions­geschäft, das die besten Jahre hinter sich hat, auf die Bühne geholt. „Abrechnung im Kaufhaus Riedel“heißt das neue Stück, das am Samstag am neuen Theater-Ort in der Bundeshall­e Premiere feiert.

Geschriebe­n hat es Holger Klän, Sohn von Theatergrü­nder- und Leiter Walter Klän, der zudem Regie geführt hat. Die Mischung von Charaktere­n bei Personal und Kundschaft, die er in seiner Verwechslu­ngskomödie mit Krimi-Touch angelegt hat, bot für jeden der elf Darsteller eine Figur, mit der sich der Einzelne identifizi­eren konnte. Allen voran Gudrun Hajek, die wie Wolfhardt Weß in der Rolle des Kaufhaus-Detektivs zu den Urgesteine­n der Theatergru­ppe gehört, die sich aus der Bürgervere­inigung Kolonie II und III in Verbindung mit der heutigen Kirchengem­einde St. Stephanus gegründet hat. Sie hat besonderen Spaß an ihrer Rolle als beredte Klofrau mit rheinische­m Tonfall, die zum harten Kern des tratschend­en Stammperso­nals gehört. Ebenso Renate Peters, von der man im Geschäft nur die markante Stimme kennt, weil sie für die Durchsagen zuständig ist und zur Kaffeepaus­e in Erscheinun­g tritt. Jürgen Ehlen sorgt als Hausmeiste­r für Ordnung, Volker Jung spielt den Jupp, der vom Jobcenter vermittelt wurde.

Dort taucht auch Jutta (Renate Ehlen), die nachts im Eingang campiert, regelmäßig auf. Sie gehört noch zum Team, obwohl Silke Riedel (Martina Dietrich) sie gefeuert hat. Dieses Schicksal droht auch Friseurin Elli (Claudia Pradetto), die sich mehr auf den Einsatz von Haarspray als auf den Umgang mit der Schere versteht. Die Zeitungs- und Zigaretten­verkäuferi­n (Heike Schmitz) wird von der Chefin gemobbt, aber von Kolleginne­n schon deswegen geschätzt, weil sie hochprozen­tige Fläschchen unter der Theke hervorzaub­ert, mit deren Hilfe sich die Trübsal ertragen lässt.

Nur an Rudi (Klaus Triebel) scheinen die ganzen Schikanen abzupralle­n, er steht auf starke Frauen wie „die Riedel“, die auf einmal wie weichgespü­lt erscheint. Was ist da passiert? Das fragen sich die Angestellt­en und schmieden nach Feierabend dunkle Pläne. Da steht plötzlich Heidi Wurth als einzige, aber gute Kundin im Raum... Fans der Drama-Ticker erwarten zwei vergnüglic­he Stunden bis zur Auflösung.

Aufführung­en „Abrechnung im Kaufhaus Riedel“: 27. und 30. Oktober, 2. November je 20 Uhr, 4. November, 15 Uhr im Pfarrsaal Bürrig („Bundeshall­e“), Heinrich-Brüning-Str. 135. Eintritt sieben Euro. Und: 23. November,19.30 Uhr, Hoffnungsk­irche, Solinger Straße; 13. Januar, 15.30 Uhr im Awo-Seniorenhe­im Tempelhofe­r Str.; 20. Januar, 15 Uhr Ev. Kirche Leichlinge­n; 3. Februar, 15 Uhr Awo Rheindorf.

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FOTO: RALPH MATZERATH Die Drama-Ticker lassen ihre neues Stück im „Kaufhaus Riedel“spielen. Es gibt Tratsch, Intrigen und weitere Verwirrspi­ele, kurz: beste Unterhaltu­ng.

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