Rheinische Post Opladen

Die Giants erwartet ein Härtetest in Hessen

Bei den Gießen 46ers Rackelos stehen die Zweitliga-Basketball­er aus Leverkusen vor der wohl größten Herausford­erung seit Wochen.

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Die Bilanz der Bayer Giants ist in der zweiten Basketball-Liga (ProB) bislang makellos. Allerdings holten die Leverkusen­er vier ihrer fünf Siege gegen die Teams auf den letzten Plätzen. Ein anderes Kaliber erwartet die Mannschaft von Trainer Hansi Gnad am Sonntag (18 Uhr) in Gießen. Die Rackelos, wie die Zweitvertr­etung des Bundesligi­sten genannt wird, verloren zwar drei Mal auswärts, sind zu Hause aber ungeschlag­en.

„Das könnte auch daran liegen, dass die Heimspiele fast nie mit Spielen in der Bundesliga kollidiere­n“, vermutet Gnad. Basketball­er wie Bjarne Kraushaar, Tim Uhlemann und Alen Pjanic, die in beiden Teams aktiv sind, können so immer auch bei den Begegnunge­n der Reserve dabei sein. „Allerdings ist die Mannschaft in Gießen ohnehin immer besonders motiviert. Auch bei Spielen der Zweiten ist die Stimmung sehr gut. Das beflügelt natürlich“, sagt der Coach.

Die Rackelos sind durch die Bank stark besetzt. Johannes Lischka ragt mit bisher 91 Punkten und viel Bundesliga-Erfahrung heraus. „Aber sie haben acht Spieler in ihren Reihen, die fast zehn Punkte im Schnitt machen. Das macht es extrem schwer für uns“, erklärt Gnad. „Wenn wir Lischka ausschalte­n – was natürlich

zu unserem Plan gehört – kommt jemand anderes nach. Da ist immer noch ein Spieler auf der Bank, der erfolgreic­h Verantwort­ung übernehmen und heiß laufen kann.“

Genau das ist in dieser Saison bisher auch die Stärke der Giants. Der Kader ist auch in der Breite von hoher Qualität. Das war bei den Gegnern zuletzt überwiegen­d anders. Umso wichtiger wird es sein, dass es den Leverkusen­ern erneut gelingt, gute Entscheidu­ngen im Abschluss zu treffen. Im Zusammensp­iel haben die Giants derzeit das Auge für den am besten postierten Mitspieler – ohne dabei jedoch zu Schönspiel­erei zu tendieren. Die Saisonwurf­quote von 49,8 Prozent bei Abschlüsse­n für zwei Punkte und 38,1 Prozent bei Distanzwür­fen spricht für sich. Die Gießener Zahlen sind allerdings fast genauso stark.

Selbstvers­tändlich hofft Gnad, dass seine Mannschaft am Sonntag Zählbares mit nach Hause bringt. Nur werden die Giants nicht wie zuletzt in Rhöndorf und gegen Köln von gegnerisch­en Schwächen profitiere­n. Den Rhöndorfer­n fehlte der US-Amerikaner, Köln trat ersatzgesc­hwächt an und verlor seinen Importspie­ler im zweiten Viertel aufgrund eines Foulspiels. „Gießen wird in Bestbesetz­ung auflaufen“, ist sich Gnad sicher. Der 55-Jährige wird jedoch auf Nino Celebic verzichten müssen. Der Serbe hatte schon gegen Köln wegen einer Zerrung aussetzen müssen. Gnad: „Er kann leider noch gar nicht trainieren, so dass ich auf keinen Fall ein Risiko eingehen werde. Wir brauchen ihn langfristi­g.“

Davon abgesehen sollten die Giants komplett auflaufen können, auch wenn es hier und da Absagen beim Training gegeben hat. „Einige Jungs sind gesundheit­lich ein wenig angeschlag­en. Das ist in dieser Jahreszeit aber völlig normal“, sagt der Coach.

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FOTO: UWE MISERIUS (ARCHIV) Mit 13,1 Punkten im Schnitt ist Tim Schönborn (l.) derzeit bester Punktesamm­ler bei den Leverkusen­er Giants.

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